75 Jahre Unternehmerschaft Chemie Niederrhein: Kompetenzzentrum für mittelständisch geprägte Chemie-Industrie

Die Unternehmerschaft Chemie Niederrhein bei der Verleihung des Chemie-Förderpreises 2021: Kirsten Wittke-Lemm (rechts), Ralf Schwartz (2.v.l.) und Professor Dr. Martin Jäger (links) mit dem 22-jährigen Preisträger Sören Musmann. Die Ausschreibung für 2022 läuft bereits. Bachelor- und Masterstudenten der Hochschule Niederrhein können ihre Abschlussarbeiten bis zum 1. September bei der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein einreichen.

Nach dem großen Jubiläum des Dachverbandes letztes Jahr feiert nun auch die Unternehmerschaft Chemie Niederrhein ihr 75-jähriges Bestehen. Seit dem 19. Februar 1947 konzentriert sich der Arbeitgeberverband für die Chemiebranche am Niederrhein darauf, sich „offensiv mit der Gewerkschaft auf einen Weg der Verständigung zu begeben und auf diesem vorwärts zu kommen“. Dies steht nicht nur in den Statuten, sondern wird auch so gelebt, verspricht Ralf Schwartz. Er steht seit 24 Jahren an der Spitze der Sparte Chemie bei der Unternehmerschaft Niederrhein, die mit rund 60 Mitgliedsunternehmen bis heute der größte der sechs angeschlossenen Mitgliedsverbände ist. „Der Zusammenschluss wird sowohl durch starke mittelständische Betriebe und kleinere Familienunternehmen vertreten, als auch von renommierten Chemie-Riesen.“

In den 75 Jahren ihres Bestehens habe sich die Unternehmerschaft Chemie Niederrhein zu einem Kompetenzzentrum für die mittelständisch geprägte Chemie-Industrie der Region in Fragen des Arbeits- und Sozialrechts sowie der Arbeitswissenschaft entwickelt, resümiert der ehemalige langjährige Hauptgeschäftsführer Hartmut Schmitz. Dabei habe man sowohl damals, als auch unter der heutigen Hauptgeschäftsführerin Kirsten Wittke-Lemm, großen Wert auf Netzwerk- und Nachwuchsarbeit gelegt. „Wir haben immer den Kontakt zu den Schulen sowie dem Fachbereich Chemie der örtlichen Hochschule gesucht und die faszinierende Seite dieser Naturwissenschaft vermittelt.“

Professor Dr. Martin Jäger, Dekan im Fachbereich Chemie der Hochschule Niederrhein, kann dies nur bestätigen. „Wir ziehen seit Jahren an einem Strang, wenn es darum geht, Talente für unsere Wirtschaft fit zu machen und an die Region zu binden.“ So hat er Ende letzten Jahres gemeinsam mit der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein den Chemie-Förderpreis an den Bachelor-Studenten Sören Musmann überreicht. Initiativen wie der Chemie-Aktionstag oder die Chemie-Akademie – unterstützt durch CURRENTA - runden das Angebot der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein im Bereich der Nachwuchsförderung ab.

Auch Norbert Mülders, Geschäftsführer der Solvay Chemicals GmbH in Rheinberg, sieht den Mehrwert der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein in dem Bestreben, Auszubildende und auch Quereinsteiger in Lohn und Brot zu bringen. Als Vorstandsmitglied schätzt er besonders die Netzwerk-Plattformen, Bildungsrunden und Informations-Tableaus zu Tarifverhandlungen und aktuellen arbeitsrechtlichen Hintergründen. „Dies alles ist für jeden Chemie-Unternehmer von unschätzbarem Wert.“

Zuletzt hat die Unternehmerschaft Chemie Niederrhein verstärkt auf die Herausforderung „Corona“ reagiert und praxisnahe Lösungen für ihre Mitgliedsbetriebe entwickelt. Brandaktuell ist beispielsweise das neu installierte Chemie-Rechtsportal als Tool für die Personalarbeit, über das Mitgliedsunternehmen schnell und sicher Auskünfte zu wichtigen Rechtsfragen und zur Arbeitsvertragsgestaltung bekommen.