Jugend forscht: Corona kann Jungforscher nicht bremsen

Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb

„Ihr habt euch nicht von der hässlichen Corona abhalten lassen, euer Ding zu machen.“ Mit diesen Worten gratuliert Ralf Schwartz allen 252 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern des diesjährigen Jugend-forscht-Regionalwettbewerbs Niederrhein. Der Vorsitzende der Unternehmerschaft Niederrhein, die den Wettbewerb nunmehr in 26. Auflage ausgerichtet hat, spricht die Botschaft per Video an die Teilnehmer, ebenso wie Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer. Der OB kann der digitalen Ausrichtung sogar noch etwas Positives abgewinnen: „Ein cooles Format vor dem Hintergrund, dass es auch bei diesem Wettbewerb um Forschung geht.“

„Lass Zukunft da“ – so lautete diesmal das Motto, unter dem die 142 zugelassenen Projektarbeiten von 42 Juroren geprüft wurden. Insgesamt 86 Preise wurden nun vergeben, davon 22 Regionalsieger. „Es ist schön, dass wir trotz Pandemie gegenüber den Vorjahren kaum Einbrüche zu verzeichnen hatten“, sagt Dr. Ralf Wimmer von der Unternehmerschaft Niederrhein, der Patenbeauftragte des Wettbewerbs. Im Vorjahr musste der 25. Wettbewerb coronabedingt abgebrochen werden. Dass es unter enormen Anstrengungen virtuell fast genau so gut funktionieren kann, hat die Unternehmerschaft Niederrhein nunmehr bewiesen.

Seit 1996 haben unter dem Strich am Niederrhein über 8000 Jungforscher mehr als 4000 Arbeiten zu technischen und naturwissenschaftlichen Themen eingereicht. Die beliebtesten Fächer waren auch diesmal Biologie und Chemie. „Wir dürfen hier mit Fug und Recht vom größten Regionalwettbewerb von Jugend forscht bundesweit sprechen. Aber die virtuelle Durchführung war eine ganz besondere Herausforderung“, betont Dr. Thomas Zöllner, der Wettbewerbsleiter.

Die Teilnehmer zwischen 9 und 19 Jahren aus insgesamt 33 Schulen kommen aus Krefeld, Mönchengladbach und den Kreisen Heinsberg, Kleve, Neuss, Wesel und Viersen. Das Gros der Schulen sind Gymnasien. Aber auch sechs Gesamtschulen, zwei Realschulen, eine Grundschule, zwei Universitäten, eine Krankenhaus-Stiftung sowie ein Berufskolleg haben pfiffige Ideen eingereicht.

Die Organisatoren loben auch diesmal das Engagement und die Ideenvielfalt der MINT-begeisterten Schüler, Auszubildenden und Studierenden. Für die Regionalsieger des niederrheinischen Wettbewerbs geht es nun weiter: Der Landeswettbewerb „Jugend forscht“ findet vom 22.-24. März bei Bayer in Leverkusen statt; der Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ ist am 7./8. Mai bei innogy in Essen. Der Bundeswettbewerb ist Ende Mai in Heilbronn. „Wir drücken euch feste die Daumen“, wünscht Ralf Schwartz den Jungforscherinnen und Jungforschern Glück und Überzeugungskraft.

Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb ist an junge Menschen mit Freude und Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gerichtet. Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende sind aufgerufen, spannende und innovative Forschungsprojekte zu präsentieren.

Die Unternehmerschaft Niederrhein hat „Jugend forscht“ im Jahr 1996 für den linken Niederrhein aus der Taufe gehoben zu einem der teilnahmestärksten Regionalwettbewerbe bundesweit entwickelt. In der ersten Auflage waren es 27 Teilnehmer, heute ist es ein Vielfaches. 2020 wäre der wegen COVID-19 abgebrochene Wettbewerb mit einem Jubiläum verbunden gewesen - der Arbeitgeberverband hätte „Jugend forscht“ zum 25. Mal für die Region ausgerichtet.

An „Jugend forscht“ können Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre teilnehmen. Jüngere Schülerinnen und Schüler müssen im Anmeldejahr mindestens die 4. Klasse besuchen. Studierende dürfen sich höchstens im ersten Studienjahr befinden. Zugelassen sind sowohl Einzelpersonen als auch Zweier- und Dreierteams. Das Forschungsthema ist frei gewählt. Wichtig ist nur, dass sich die Fragestellung einem der sieben Jugend-forscht-Fachgebiete zuordnen lässt: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik, Technik.

Die Sieger des Regionalwettbewerbs treten auf Landesebene an. Dort qualifizieren sich die Besten für das Bundesfinale. Die Jugendlichen können Geldpreise, Studienaufenthalte und Studienreisen gewinnen, Kontakte zu Experten entwickeln und Erfahrungen mit Gleichgesinnten austauschen.

www.jugend-forscht.de