Unternehmerschaft Papierverarbeitung Niederrhein hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben
Trotz rückläufiger Auftragseingänge hat sich die papierverarbeitende Industrie am Niederrhein im letzten Jahr als krisensicher erwiesen. Dieses Fazit zieht die Unternehmerschaft Papierverarbeitung Niederrhein nach der diesjährigen Mitgliederversammlung. Die Papierverarbeitung sei zwar abhängig von mittlerweile sehr teuren Rohstoffen, so Ralf Stobbe. Dennoch habe sie nicht an Innovationsfreudigkeit eingebüßt, führt der Geschäftsführer der Suthor Papierverarbeitung in Nettetal weiter aus, der im Rahmen der Mitgliederversammlung als Vorsitzender des Verbandes bestätigt worden war. „Nachhaltigkeit gewinnt in der Bevölkerung immer mehr an Bedeutung und genau das ist unser Steckenpferd: Unsere Branche hat jahrelang viel Zeit und Geld in Forschung und die Entwicklung wiederverwendbarer und recyclingfähiger Verpackungsmaterialien investiert, was uns nun zugutekommt, wenn wir Themen wie die Dekarbonisierung und Klimaneutralität bis 2045 angehen wollen.“
Die papierverarbeitende Industrie am Niederrhein stehe für eine nachhaltige Nutzung der wertvollen Ressource Holz, pflichtet Oliver Höflich ihm bei. „Verantwortungsvoller Konsum und eine nachhaltige Forstwirtschaft sind für uns das A und O“, so der Geschäftsführer der Kohlschein GmbH & Co. KG, der sich als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Unternehmerschaft Papierverarbeitung Niederrhein auch künftig der Entwicklung von innovativen und dabei nachhaltigen Produkten aus papierfaserbasierenden Materialien verschreiben möchte. Neu an seiner Seite unterstützt ihn Hans Schmetter von der schaffrath concept in Geldern. Er gehört schon länger zum Vorstand des Verbandes, löst nun aber Georg Bercker von Posterpaul in Geldern als stellvertretenden Vorsitzenden ab. Bercker engagiert sich seit 2013 im Vorstand des Verbandes, hatte sich nun aber nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. Unterstützt wird der Vorstand zudem von Kai Hegenscheidt von der Wellkistenfabrik Fritz Peters in Moers sowie weiterhin von Frank Großmann von der L. Jansen GmbH & Co. KG in Mönchengladbach.
Einig sind sich alle Köpfe darin, dass es konsistenter Rahmenbedingungen in der Klimapolitik bedarf, die der papierverarbeitenden Industrie ausreichend Planungssicherheit bieten. Anders seien kontinuierliche Modernisierungen nicht umsetzbar, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft gefährde. Hinzu komme das allgegenwärtige Thema des Fachkräftemangels. „Unser Fokus liegt auf der Nachwuchsgewinnung“, so Stobbe. „Viele Jugendliche streben heutzutage eine akademische Laufbahn an, haben kein Interesse mehr an einer dualen Ausbildung – dabei bietet diese insbesondere in unserer Branche viele Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten“. „Die Berufsbilder bei uns sind attraktiv und vielfältig, nur haben die wenigsten jungen Menschen sie auf dem Radar“, ergänzt Höflich. Sicher habe kaum jemand Packmitteltechnologinnen oder Medientechnologen im Freundes- oder Bekanntenkreis. „Dabei sind beides spannende und abwechslungsreiche Ausbildungsberufe mit Perspektive, in denen man mit Eigeninitiative punkten und Verantwortung tragen kann.“