Chemie-Förderpreis 2022: Preisträger optimieren betriebliche Abläufe

Die beiden Preisträger Simon Emken (2.v.l.) und Gaoyuan Zhang (2.v.r.) mit Kirsten Wittke-Lemm, Hauptgeschäftsführerin der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein (Mitte), Ralf Schwartz, Vorsitzender der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein (r.) und Jurymitglied Prof. Dr. Martin Jäger, Dekan im Fachbereich Chemie der Hochschule Niederrhein (l.).

Mit der Verleihung des diesjährigen Chemie-Förderpreises hat die Unternehmerschaft Chemie Niederrhein einmal mehr gezeigt, wie ein erfolgreicher Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Forschung funktioniert. Zum 23. Mal hat sie besonders innovative und praxisnahe Abschlussarbeiten aus dem Fachbereich Chemie der Hochschule Niederrhein ausgezeichnet und den mit insgesamt 1.500 Euro dotierten Förderpreis erneut an gleich zwei Preisträger vergeben.

Simon Emken hatte im Rahmen seiner Bachelorarbeit einen Waschprozess der industriellen chemischen Produktion im Labor nachgestellt, um herauszufinden, wie dort der Wasser- und Chemikalienverbrauch reduziert werden kann. Bei seinen Untersuchungen in Kooperation mit der Covestro AG war der 23-Jährige auf komplexe Prozesse des Stofftransports vom Produkt zum Wasser gestoßen. Er hat festgestellt, dass der Marangoni-Effekt, der auch für die Schlieren im Weinglas – die sogenannten Weintränen - verantwortlich ist, den Reinigungseffekt des Wassers verstärken kann und darf sich über ein Preisgeld von 750 Euro freuen.

Weitere 750 Euro gehen an Gaoyuan Zhang (28). Er hatte sich in seiner Masterarbeit der Entwicklung neuer Lackmaterialien gewidmet. Am Beispiel einer Korrosionsschutzbeschichtung hatte er eine Lösung gesucht, den Prozess weniger kostenintensiv zu gestalten und als Ergebnis in der Programmiersprache Python einen Algorithmus zum effizienten Planen der Versuche geschrieben, der nächste Versuche auf Basis aktueller Messergebnisse selbstständig modelliert und plant.

„Beide Preisträger haben mit ihren Untersuchungen einen wertvollen Beitrag zur Optimierung betrieblicher Abläufe hinsichtlich ihrer Effektivität und Kosteneffizienz geleistet“, so Ralf Schwartz, Vorsitzender der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein bei der diesjährigen Preisverleihung in den Räumlichkeiten der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Damit haben die Studenten auch die Hauptgeschäftsführerin der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein, Kirsten Wittke-Lemm, überzeugt. „Innovative Arbeiten wie diese zeigen anschaulich, wie wichtig das Zusammenspiel von Forschung und Wirtschaft ist.“

Die Unternehmerschaft Chemie Niederrhein lobt den Preis jedes Jahr für Arbeiten mit einem besonders hohen Praxisbezug aus. Wichtig sei, dass sich die Forschungsergebnisse schnell in der Praxis lokaler Unternehmen umsetzen lassen. Als Jurymitglied und betreuende Professorin sieht Prof. Dr. Kerstin Hoffmann-Jacobsen von der Hochschule Niederrhein das in beiden Arbeiten gegeben. „Die Preisträger haben bemerkenswerte Beispiele zur Verbesserung industrieller Prozesse geliefert.“

Den nächsten Chemie-Förderpreis schreibt die Unternehmerschaft Chemie Niederrhein im Januar 2023 aus.