Fachkraft dringend gesucht: Netzwerkpartner der Region stellen Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsmarkt vor

Kirsten Wittke-Lemm, Hauptgeschäftsführerin der Unternehmerschaft Niederrhein, stellte gemeinsam mit den Netzwerkpartnern der Region die Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsmarkt vor.

Auch in diesem Jahr war der Ausbildungsmarkt im ersten Halbjahr bedingt durch die Corona-Pandemie noch teilweise geprägt von eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten. Bei ihrem Besuch bei Dimension-Polyant in St. Hubert betonen die Vertreter Unternehmerschaft Niederrhein, Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, Kreishandwerkerschaft Niederrhein und der Agentur für Arbeit Krefeld zur Halbjahresbilanz gemeinsam die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt.

Aus Sicht der Unternehmerschaft Niederrhein sind diese enorm groß. Dennoch sei es eine unternehmerische Herausforderung, geeignete Fachkräfte zu finden. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sehen insbesondere viele kleine und mittelständische Industrieunternehmen am linken Niederrhein im Fachkräftemangel eine der größten Gefahren für ihre Geschäftsentwicklung. Es zahlt es sich daher aus, die Fachkräfte von morgen selbst auszubilden, vor allem in den stark unterbesetzten MINT-Berufen“, so Hauptgeschäftsführerin Kirsten Wittke-Lemm. „Die Wirtschaft in der Region geht hier seit Jahren vorbildlich voran und bietet jungen Menschen gezielt Top-Einstiegschancen in eine Berufsausbildung.“ Da das Angebot mittlerweile größer sei als die Nachfrage, gelte es nun, den Anteil unbesetzter Ausbildungsplätze zügig gemeinsam zu reduzieren. Daher appelliert die Unternehmerschaft Niederrhein auch an Eltern und Lehrer. „Überzeugen Sie mit uns Arbeitgebern aktiv junge Menschen von den vielfältigen Vorteilen und Karrierechancen der dualen Ausbildung! Das stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen, sondern trägt auch zur Standort- und Beschäftigungssicherung am linken Niederrhein bei.“

Nach zwei durch die Corona-Pandemie geprägten Jahren hat der Ausbildungsmarkt in NRW glücklicherweise wieder Fahrt aufgenommen: Betriebe und Unternehmen meldeten von Oktober bis März deutlich mehr Ausbildungsstellen als im selben Zeitraum vor einem Jahr. Mit rund 91.000 Stellen erreichte die Zahl der Ausbildungsplätze annähernd wieder das Vor-Corona-Niveau. Allerdings sind mit Blick auf die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber nach wie vor die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren. Bis Ende März hatten sich knapp 79.000 junge Menschen und damit noch einmal rund 2.500 Jugendliche weniger als vor einem Jahr für einen Ausbildungsplatz interessiert.

Der Wandel hin zum Bewerbermarkt wurde in den Daten bis März auch im Agenturbezirk Krefeld weiter deutlich. Bei einer Relation von 128 Ausbildungsstellen auf 100 Bewerber ist eine Steigerung gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen (März 2021: 113 zu 100). Bis März wurden für den Agenturbezirk Krefeld/Kreis Viersen 2.844 Ausbildungsstellen gemeldet und (März 2021: 2.695) und 2.219 Jugendliche suchten eine Ausbildungsstelle (März 2021: 2.378).