Jugend forscht 2025: Das sind die Regionalsieger
Im Jugend forscht-Jubiläumsjahr hat die Unternehmerschaft Niederrhein den 30. Regionalwettbewerb Niederrhein von Jugend forscht im Krefelder Seidenweberhaus und dem Theater ausgerichtet. Insgesamt haben bei den 15- bis 21-Jährigen 11 Teams Regionalsiege geholt. In der Juniorsparte von Jugend forscht (bis 14 Jahre) waren es acht erste Plätze.
Mit ihren Arbeiten sind die SchülerInnen unter insgesamt 157 Projekten herausgestochen. Beteiligt hatten sich 290 Kinder und Jugendliche aus den Kreisen Kleve, Wesel, Heinsberg, Viersen, dem Rhein-Kreis Neuss sowie aus Mönchengladbach, Krefeld und dem Rhein-Sieg-Kreis, aus dem einige Arbeiten an den Niederrhein verschoben worden waren. Das sind die diesjährigen RegionalsiegerInnen:
Jugend forscht Kreis Viersen:
Fachgebiet Biologie
Maria Rademacher (15) und Lisa Birmes (15) vom städtischen Gymnasium Thomaeum in Kempen
Sie hatten sich unter dem Titel „Zwischen Trend und Gefahr“ der Wissenschaft hinter Vapes gewidmet und untersucht, welche Auswirkungen die Einwegzigaretten auf die Psyche und den Körper haben. Dazu hatten sie den Weg des Dampfes durch die Atemwege mithilfe eines selbstgebauten Modells simuliert und die psychischen Folgen des Vapens, insbesondere für Jugendliche, untersucht.

Fachgebiet Technik
Jan Altenburg (17) von der Gesamtschule Brüggen
Er hatte die Jury mit seinem Projekt „Der digitale Bienenstock“ überzeugt und dafür zusätzlich auch noch zwei Sonderpreise gewonnen, unter anderem den Sonderpreis der Unternehmerschaft Niederrhein. Der Schüler hatte sich zum Ziel gesetzt, mithilfe von technischen Hilfsmitteln einen leichteren Umgang mit Honigbienen möglich zu machen. In diesem Zusammenhang hat er mit Waagen, Temperatursensoren sowie einer KI-basierten Bienenzählung dafür gesorgt, dass verschiedene Zustände im und um das Bienenvolk herum besser zu erkennen sind und man entsprechend darauf reagieren kann.
Fachgebiet Chemie
Marla Simon (19) von der Gesamtschule Brüggen
Sie hatte mit ihrer Projektarbeit „Piezomaterialien als Unterstützung bei der Ammoniaksynthese“ überzeugt, in der sie sich damit beschäftigt hat, wie Ammoniak effizienter, aber gleichzeitig so nachhaltig wie möglich, synthetisiert werden kann.

Fachgebiet Chemie
Fenja Wiedmann (17) und Jana Klein (18) von der Robert-Schuman-Europaschule Willich
Sie hatten die Anwesenheit und Konzentration von Aldehyden wie Formaldehyd, Acetaldehyd und weiteren potenziell schädlichen Verbindungen im Dampf von E-Zigaretten und Vapes untersucht.

Fachgebiet Technik
Babette Röbbecke (17) vom Luise-von-Duesberg-Gymnasium Kempen
Unter dem Titel „AirCare – Energieeffizientes Lüftungssystem gegen Schimmelbildung“ hatte sie sich der Vermeidung von Schimmelbildung in Innenräumen gewidmet und dazu Messwerte von verschiedenen Sensoren ausgewertet, die Aufschluss darüber geben sollten, ob zum Beispiel ein Fenster geöffnet oder ein Luftentfeuchter eingesetzt werden soll.

Fachgebiet Arbeitswelt
Lotte Looschelders (15) von der Liebfrauenschule Mülhausen in Grefrath
Sie hatte im Rahmen ihrer Projektarbeit verschiedene physikalische Eigenschaften von Stoffproben und schließlich Sporttrikots untersucht und verglichen. Unter dem Titel „Echt und teuer = besser und leistungsfähiger?“ ging es darum, ob sich günstige von teuren Produkten unterscheiden, was Kriterien wie Wärmeleitfähigkeit, Wasseraufnahmekapazität und Reißfähigkeit angeht.
Lotte Looschelders (15): "Echt und Teuer = Besser und Leistungsfähiger?"
Jugend forscht junior Kreis Viersen:
Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften
Emily Qin (10) und Kenan Mestan Aztekin (11) vom Lise-Meitner-Gymnasium in Willich
Unter dem Titel „Gewässeruntersuchungen am Flöthbach“ hatten sie Wasserproben im Verlauf des Gewässers genommen und die Veränderungen der Gewässerqualität untersucht.

Fachgebiet Technik
Leon Mauß (14) von der Liebfrauenschule in Grefrath, Mülhausen
Er hatte eine Alarmanlage entwickelt, die Kleinkinder vor dem Hitzetod schützen soll. Für seine Projektarbeit unter dem Titel „Baby Heat Protection“ hatte der Schüler zusätzlich auch einen Sonderpreis („Mit Sicherheit die Zukunft gestalten“) in der Sparte Jugend forscht junior gewonnen.

Jugend forscht Krefeld:
Fachgebiet Arbeitswelt
Laura Nicolaus (18) vom Gymnasium Fabritianum in Krefeld
Unter dem Titel „Unisex ist Out - Die Schutzweste für Frauen“ hatte sie sich mit der richtigen Passform von Schutzwesten für Frauen und dem dafür passenden Material beschäftigt. Einen ersten Prototyp der Weste hatte die Schülerin aus einem Korsagen-Schnittmuster entwickelt und diesen auf seine Passform hin im Kampfkunst-Training getestet.

Jugend forscht junior Krefeld
Fachgebiet Chemie
Louis Proyer (12) und Liana Proyer (12) vom Gymnasium Fabritianum
Unter dem Titel „Umweltfreundliche Wege in die Zukunft - Biologischer Asphalt“ hatten sie umweltfreundliche Stoffe getestet, die statt Bitumen als Bindemittel im Asphalt verwendet werden können und so nicht nur für eine geringere Umweltbelastung, sondern auch für weniger Schlaglöcher sorgen sollen. Neben dem Regionalsieg gab es dafür zudem zwei Sonderpreise („Ressourceneffizienz“ / „Umwelt“).

Jugend forscht Rhein-Kreis Neuss
Fachgebiet Mathematik/Informatik
Simon Neuenhausen (17) vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Neuss
Er hatte einen Open Source WLAN MAC-Stack für den ESP32 Mikrocontroller gebaut. Im Rahmen seiner Projektarbeit hatte er sich dem Problem der aktuellen Implementierung gewidmet, die keine Sicherheitsaudits zulässt. Ebenso war es nicht möglich, andere WLAN-Betriebsmodi als die des Herstellers zu implementieren. Durch den Bau einer Open Source Implementierung hat der Schüler neue Freiheiten in der Nutzung der Hardware eröffnet.

Jugend forscht junior Rhein-Kreis Neuss
Fachgebiet Arbeitswelt
Lillian Kroll (15), Milena Linden (14) und Sophie Wolf (15) vom Norbert-Gymnasium Knechtsteden in Dormagen
Sie hatten die Leistungsfähigkeit und Motivation durch ein effektives Aufstehen untersucht und mit der Projektarbeit „Der Morgen machts“ einen ersten Platz im Fachgebiet Arbeitswelt geholt.

Fachgebiet Arbeitswelt
Leah Scharfenberg (11), Naomi Adiemeli (12) und Annalena Esser (11) vom Norbert-Gymnasium Knechtsteden in Dormagen
Im Rahmen ihres Projekts „Licht an, Umweltschutz aus! Die Verschmutzung durch Licht“ hatten sie die Auswirkungen von Lichtsmog auf die Umwelt untersucht, indem sie das Singverhalten von Vögeln in der Nähe von dauerhaft beleuchteten Industriegebäuden beobachtet hatten.

Fachgebiet Physik
Gian Meierhans (14) von der ISR International School on the Rhine in Neuss
Er hatte sich mit dem „Verhältnis der Neigung von Rotorblättern von Windturbinen zur davon erzeugten Spannung“ beschäftigt.

Jugend forscht Kreis Wesel
Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften
Karoline Finkler (15) und Pia Elisa Groppe (16) vom Gymnasium Adolfinum in Moers
Die Schülerinnen d hatten im Rahmen ihres Projekts untersucht, ob Mikroorgansimen unter extremophilen Bedingungen überleben können, um Rückschlüsse darauf zu ziehen, ob der Mensch bereit wäre, ein Leben im Weltraum zu führen. Unter dem Titel „From Earth to Space“ hatten sie Mikroorganismen dazu unter anderem starker Hitze und Kälte, aber auch Röntgenstrahlung ausgesetzt.

Jugend forscht junior Kreis Wesel
Fachgebiet Physik
Alexander Berg (13) vom Gymnasium Adolfinum in Moers
Er hatte die Jury mit seiner Untersuchung der Akkretionsscheiben Schwarzer Löcher überzeugt. Unter dem Titel „Mit dem bloßen Auge erkennbar“ hatte er sich der Frage gewidmet, ob die Akkretionsscheibe von einem Schwarzen Loch unter theoretisch modellierten Bedingungen mit dem menschlichen Auge zu sehen wäre.

Jugend forscht Kreis Kleve
Fachgebiet Chemie
Ali Eygi (18) vom Berufskolleg Kleve des Kreises Kleve
Er hat nicht nur einen ersten Platz im Fachgebiet Chemie geholt, sondern gleichzeitig auch den Sonderpreis der Hochschule Niederrhein gewonnen. Unter dem Titel „Algen am Draht - die Revolution der nachhaltigen Energie“ hatte er untersucht, wie sich die Stromstärke in einer mikrobiellen Brennstoffzelle steigern lässt, wenn man unabhängige Variablen wie Schaltungsart, Anzahl der Brennstoffzellen und das Oxidationsmittel verändert. Mit seiner Arbeit möchte der Schüler zur Lösung von Umweltproblemen beitragen: Schließlich nutzen Mikroalgen Photosynthese, um CO₂ aus der Luft aufzunehmen und setzen dabei Elektronen frei, die von der Anode zur Kathode wandern. Neben Strom, der in Batterien gespeichert werden kann, bietet die entstehende Algenbiomasse potenziell umweltfreundliche Anwendungen, etwa als Ersatz für Kunststoffe.

Fachgebiet Biologie
Alexis Ugwuegbulam (19) und Manam Manam (21) vom Berufskolleg Kleve des Kreises Kleve
Sie hatten den Einfluss von Farbstoffen in Unterwäsche auf das Mikrobiom der vaginalen Schleimhaut untersucht. Im Mittelpunkt ihrer Frage „Bunte Höschen, bunte Flora?“ stand die Frage, ob es Unterschiede zwischen den in Kleidungsstücken enthaltenen Farbstoffen gibt, die in der EU verkauft werden und somit den EU-Standards entsprechen und solchen, die ohne Kontrolle aus Nicht-EU-Ländern stammen und auf dem direkten Wege über das Internet in der EU verkauft werden.

„Wie die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen aus Fragen Antworten gemacht haben, war sehr beeindruckend“, so Dr. Ralf Wimmer. Als Wettbewerbspate von Jugend forscht hofft der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein, dass viele der JungforscherInnen, die heute am Wettbewerb teilgenommen haben, ihre kreativen Ideen und ihr Engagement langfristig der Region zugutekommen lassen. „Junge motivierte Talente mit ausgeprägten MINT-Kompetenzen und dem Willen, zu gestalten, kann die Wirtschaft am linken Niederrhein immer gut gebrauchen.“
Auch Wettbewerbsleiter Dr. Thomas Zöllner sieht in den Siegerteams großes Potential. „Der Regionalwettbewerb Niederrhein hat erneut qualitativ hochwertige Projektarbeiten hervorgebracht, die aus meiner Sicht gute Chancen auf einen Landessieg im April in Leverkusen haben.“ Dort findet vom 1. bis 3. April der Landeswettbewerb in der Sparte Jugend forscht statt. Die Landesausscheidung der Juniorsparte des Wettbewerbs läuft am 05. April in Essen.