Metall-Arbeitgeber halten Ankündigung von Streikaktionen für völlig überzogen

Dass es bis zum Ablauf der Friedenspflicht am 28. April 2016 zu einer Einigung der Tarifvertragsparteien in der Metall- und Elektro-Industrie NRW kommen wird, ist sehr unwahrscheinlich. Für Hartmut Schmitz, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie Niederrhein, sind die bereits von der IG Metall angekündigten Streikmaßnahmen völlig überzogen, zumal die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlung einen Lösungsvorschlag unterbreitet haben, der „angemessen und von der ökonomischen Faktenlage bestimmt ist“. Mit diesem Angebot erhalten die Mitarbeiter dauerhaft den gesamtwirtschaftlichen Produktivitätszuwachs von 0,6 Prozent und die Teuerungsrate von 0,3 Prozent. Darüber hinaus wird nach dem Vorschlag der Arbeitgeber eine Komponente in Höhe von weiteren 0,3 Prozent als Einmalzahlung gewährt, die die Arbeitskosten der Unternehmen nicht dauerhaft erhöht.

„Die Wettbewerbsfähigkeit der inländischen Produktionsstandorte der deutschen Metall- und Elektroindustrie hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Angesichts des Anstiegs von Lohn-, Arbeits- und Lohnstückkosten geraten deutsche Standort-Alternativen zunehmend auf die Verliererstraße, wenn Unternehmen über neue Investitionen entscheiden“, warnt Hartmut Schmitz. Dies gelte auch für die mittelständisch geprägte M+E-Industrie am Niederrhein. Seit dem Jahr 2008, dem Jahr vor dem Krisen-Einbruch, hätten die Lohnkosten um mehr als 19 Prozent zugelegt. Allein die letzten Tarifabschlüsse summierten sich auf ein Plus von 13 Prozent. „Die Abschlüsse der letzten Jahre sind nur hingenommen worden, weil die IG Metall mehrfach mit Arbeitskämpfen gedroht hat“, betonte Hartmut Schmitz. Dies müsse sich jetzt im Interesse von Investitionen und Arbeitsplätzen ändern. Es werde immer schwerer, Weltklasse-Vergütungen und Lohnzuwächse dieser Größenordnung auf den Weltmärkten zu verdienen.

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