Studienabbrecher beginnen häufig eine Berufsausbildung

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29 Prozent aller Bachelorstudierenden brechen ihr Studium ab. An Universitäten liegt die Quote bei 32 Prozent, an Fachhochschulen bei 27 Prozent. Die überwiegende Mehrheit der Studienabbrecher gestaltet nach Verlassen der Hochschule ihren weiteren Bildungs- oder Berufsweg erfolgreich: Ein halbes Jahr nach Verlassen der Hochschule haben 43 Prozent von ihnen eine Berufsausbildung aufgenommen und 31 Prozent sind erwerbstätig. Dies ist ein Ergebnis einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), die im Juni in Berlin vorgestellt wurde.

"Die hohe Zahl der Studienabbrecher lässt vermuten, dass die Berufs- und Studienorientierung nicht optimal verlaufen ist. Daher unterstützen wir vielfältige Aktivitäten, um Jugendliche am Niederrhein bei ihrer Entscheidung zu unterstützen. Nicht für jeden ist der Weg an die Uni der richtige und eine berufliche Ausbildung wäre die bessere Entscheidung. Zumal die meisten Berufe vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Wir sprechen uns für die duale Ausbildung aus und wollen junge Menschen ermutigen, sich um die zahlreichen, noch offenen Ausbildungsplätze zu bewerben", so Dr. Ralf Sibben, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein, zu den Ergebnissen der Studie.

In der DZHW-Studie wurde die Studienabbruchquote auf Basis des Absolventenjahrgangs 2014 berechnet und untersucht, welche Gründe für den Abbruch ausschlaggebend sind und wo die Abbrecher nach Verlassen der Hochschulen verbleiben. Um das Phänomen „Studienabbruch“ umfassender zu durchleuchten, wurden in der Studie nicht nur die Exmatrikulierten 2014 befragt, sondern auch Fakultätsleitungen ausgewählter Fachbereiche sowie unterschiedliche Beratungseinrichtungen.

Unter denjenigen, die ein Bachelorstudium abgebrochen haben, sind laut der Befragung unbewältigte Leistungsanforderungen im Studium der häufigste Grund für den Abbruch (30 Prozent). Am zweithäufigsten (17 Prozent) wurde mangelnde Studienmotivation genannt. „Für 15 Prozent ist der Wunsch nach einer praktischen Tätigkeit der Hauptgrund, das geplante Studium vorzeitig zu beenden. Finanzielle Engpässe und schwierige Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Studium spielen nur eine nachrangige Rolle“, erläutert Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW. Knapp die Hälfte verlässt bereits in den ersten beiden Semestern die Hochschule, weitere 29 Prozent im dritten oder vierten Semester.