Tarifergebnis in der M+E‑Industrie: Übernahme des Pilotabschlusses in NRW für den Niederrhein gerade noch vertretbar
Die Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie Niederrhein hält die Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg für die Mitgliedsunternehmen am linken Niederrhein für gerade noch vertretbar. „3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie und 8,5 Prozent höhere Tabellenentgelte am Ende der Laufzeit sind für sehr viele Betriebe im Land schon eine große Herausforderung“, so der Vorsitzende des Verbandes, Dr. Geoffery Weisner. „Der Abschluss trägt jedoch auch den großen Sorgen der Beschäftigten wegen der hohen Inflation Rechnung und bietet zum Glück langfristige Planbarkeit für alle Beteiligten.“
Wegen der langen zweijährigen Laufzeit und diverser Entlastungsmöglichkeiten, unter anderem durch tariflich festgelegte, automatische Differenzierungslösungen, nehme der Abschluss Rücksicht auf die Liquidität der Unternehmen und sei daher noch tragbar. „Alles andere wäre sowohl der derzeit unsicheren Lage als auch der Heterogenität der Branche nicht gerecht geworden“, so Weisner.
Mit der Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg haben auch die Tarifverhandlungen für die rund 700.000 Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie ein Ende gefunden und für Tariffrieden bis September 2024 gesorgt.
Arbeitgeber und Gewerkschaft hatten sich auf eine Erhöhung der Entgelttabellen in zwei Stufen geeinigt: um 5,2 Prozent ab Juni 2023 und weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024. Hinzu kommt eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro, die in zwei Tranchen aufgeteilt und sehr flexibel ausgezahlt werden kann.