Tarifrunde #Chemie2019: Tarifpaket mit 29 Monaten Laufzeit vereinbart

 

 

Einigung im Tarifkonflikt der chemischen und pharmazeutischen Industrie:

Arbeitgeber und IG BCE haben sich auf ein langfristiges Tarifpaket für die 1.900 Betriebe mit 580.000 Beschäftigten verständigt:

 

  • Langfristige Planungssicherheit für die Unternehmen durch die längste Laufzeit seit 1987
  • Leermonate für 2019 und Einmalzahlung für das erste Halbjahr 2020
  • Entgeltplus: 1. Stufe 1,5 Prozent ab Juli 2020
  • 2. Stufe 1,3 Prozent ab Juli 2021
  • Gesamtlaufzeit 29 Monate mit betrieblichen Differenzierungsmöglichkeiten
  • Innovativer tariflicher Schutz für den Pflegefall ab Juli 2021
  • Mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit für beide Seiten / Zukunftsbetrag vereinbart
  • Gemeinsame Qualifizierungsoffensive gestartet
  • Arbeitgeber setzen Reform der Altersfreizeiten auf die Agenda

Längste Laufzeit seit 1987 – Tarifvertrag „Moderne Arbeitswelt“ vereinbart

BAVC und IG BCE haben ein umfassendes Tarifpaket vereinbart, das der schwierigen wirtschaftlichen Lage Rechnung trägt und zugleich neue, innovative Elemente enthält. So erhalten erstmals in Deutschland sämtliche Tarifbeschäftigten einer Branche eine tarifliche Absicherung für den Pflegefall. Neben moderaten Entgelterhöhungen profitieren die Beschäftigten ab 2020 zudem von einem Zukunftsbetrag, der zunächst 9,2 Prozent eines tariflichen Monatsentgelts beträgt und bis 2022 auf 23 Prozent ansteigt. Dieser Betrag kann auch für die flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit eingesetzt werden. Im Gegenzug können die Unternehmen individuell längere Arbeitszeiten vereinbaren. Die Umwandlung des Zukunftsbetrags in freie Tage ist nur möglich, wenn die notwendigen Kapazitäten im Betrieb sichergestellt sind. Mit einer Qualifizierungsoffensive investieren BAVC und IG BCE in mehr Transparenz und bessere Perspektiven im digitalen Wandel. Mit 29 Monaten Laufzeit ist dies der längste Tarifabschluss in der Chemie seit 1987. Vereinbart wurde zudem, die Altersfreizeit-Regelung zu überarbeiten.