Von der Zuckerrüber bis zum Kandis — Lehrer besuchen Zuckerrübenfabrik Pfeifer & Langen

Lehrerinnen und Lehrer der Arbeitskreise SCHULEWIRTSCHAFT bei der Betriebsbesichtigung bei Pfeifer & Langen

Pfeifer & Langen – jeder Niederrhein weiß, dass dieses Unternehmen in Kalkar-Appeldorn für Zuckerrüben und deren Verarbeitung steht. Gerade jetzt im Herbst fahren jeden Tag ungezählte LKW’s und Traktoren mit Anhängern, voll mit Zuckerrüben, übers Land und liefern die zuckerreichen Knollen zur Verarbeitung bei dem weithin sichtbaren Unternehmen ab.

1977 wurde das Unternehmen am Stadtrand von Kalkar-Appeldorn gegründet. Der Grund für den niederrheinischen Standort ist, dass es im Kölner Raum, wo das Familienunternehmen seit 145 Jahren seinen Stammsitz hat, nicht genügend Fläche gab. „Braunkohle hat im Kölner Gebiet zu viel landwirtschaftliche Fläche benötigt“ erläutert Doris Baumann, verantwortlich bei Pfeifer & Langen für die Gästebetreuung. Sie begleitete 25 Lehrkräfte vom Niederrhein durch das Unternehmen und führte durch die Produktionsanlagen, in denen zur Zeit Hochsaison ist.

„In der Kampagnen-Zeit – das ist die Zeit, in der die Felder abgeerntet und die Rüben bei Pfeifer & Langen verarbeitet werden – werden pro Tag 9.000 t Zuckerrüben verarbeitet“, so Doris Baumann. Die Bauern vom Niederrhein bis ins benachbarte Münsterland bringen die Rüben nach Kalkar. „Jeder Landwirt bekommt einen festen Zeitpunkt zugewiesen, zu dem er die Ernte beim Unternehmen abliefert. Die Menge wird gewogen und es wird der Zuckergehalt an Hand einer Probe festgestellt. Diese Werte bilden die Grundlage für die Entlohnung. „In diesem Jahr sind die Rüben auf Grund der Witterung sehr klein, aber sie haben einen hohen Zuckergehalt“, so die Expertin.

Sie beschreibt den komplexen Prozess der Zuckergewinnung – von der Zerkleinerung der Rüben, über verschiedene Aggregatsformen von Zuckersaft, über den komplizierten Kristallisationsprozess, bis hin zur Melasse und dem finalen Weißzucker. „Dieser verlässt dann in Big-Packs oder Tankwagen das Unternehmen und wird in einer Vielzahl von Unternehmen weiterverarbeitet.“ Neben den Nahrungsmittelbetrieben gehören zahlreiche Industrieunternehmen zu den Abnehmern. „Selbst in zahlreichen Kunststoffen ist Zucken enthalten, um die Formbarkeit zu ermöglichen“, erklärt die ausgebildete Gartenbauingenieurin, die darüber hinaus über eine hauswirtschaftliche Ausbildung verfügt.

Sehr beeindruckt verlassen die Lehrkräfte das Betriebsgelände. Ausbildungsplätze, die sie für ihre Schülerinnen und Schüler empfehlen können, gibt es bei Pfeifer & Langen übrigens auch. Neben Mechanikern und Mechatronikern bildet das Unternehmen auch Industriekaufleute aus.

Die Betriebsbesichtigung wurde für die Lehrkräfte im Rahmen des Angebots der Arbeitskreise SCHULEWIRTSCHAFT der Unternehmerschaft Niederrhein organisiert. An den Veranstaltungen der Arbeitskreise beteiligen sich Schul- und Unternehmensvertreter, die an der besseren Zusammenarbeit interessiert sind.