Aus der Schule: Bischöfliche Marienschule Mönchengladbach fördert naturwissenschaftlichen Nachwuchs

Lydia Sonntag-Werkes ist Lehrerin mit ganz viel Leidenschaft. „Es gibt Lehrer, die Projekte anziehen wie Magnete“, sagt sie von sich selbst. Neben dem Unterricht in Biologie und Chemie an der Bischöflichen Marienschule in Mönchengladbach engagiert sie sich unter anderem seit 2005 für Jugend forscht. „2004 habe ich zum ersten Mal den Regionalwettbewerb in Krefeld besucht – mit dem damaligen Betreuungslehrer unserer Schule Dr. Peter Gerards. Und im Jahr danach habe ich dann eine AG gegründet“ – so schnell ging es.

Die AG „Forschen und Entdecken“ trifft sich immer mittwochs mittags. „Mein Ziel ist es, dass sich die Kinder für Naturwissenschaften interessieren. Es geht nicht darum, dass sie möglichst erfolgreich am Wettbewerb teilnehmen. Es ist toll, wenn man sieht, wie sich die Kinder für Themen begeistern können und wie intensiv sie dann daran arbeiten“, so Sonntag-Werkes. Sie hat in den letzten 13 Jahren über 100 Schülergruppen zur Teilnahme am Wettbewerb motivieren können und freut sich natürlich auch über die Auszeichnung beim Jugend forscht Regionalwettbewerb in Krefeld im Jahr 2016 für ihr besonderes Engagement. Beim diesjährigen Landeswettbewerb gewann sie ebenfalls einen Lehrerpreis und konnte an einem einwöchigen Workshop am Kerschensteiner Kolleg des Deutschen Museums in München teilnehmen. Der Workshop und der Austausch mit Betreuungslehrer/innen aus anderen Bundesländern waren eine tolle Erfahrung.

Lydia Sonntag-Werkes hat für Jugend forscht in den letzten Jahren einige Mitstreiter/innen an ihrer Schule gewinnen können. Die jüngste Kollegin, die bereits an einem Workshop für Betreuungslehrer teilgenommen hat, ist Judith Moos, Lehrerin für Physik und Französisch. Auch Kollegin Judith Sporken, Anne Lantin und Kollege David Klein – beide unterrichten Informatik – sind bereits in der Betreuung von Schülerarbeiten aktiv gewesen.

Naturwissenschaftliche Bildung spielt an der Bischöflichen Marienschule insgesamt eine große Rolle. „Anfangs hatte die Schule einen musischen Schwerpunkt. Mittlerweile hat die MINT-Bildung aber einen ebenso großen Stellenwert“, so Sonntag-Werkes. Das zeigt sich auch durch das MINT-EC-Siegel, das die Schule seit 2014 tragen darf. Mit diesem Siegel werden Schulen als sog. MINT-Excellence-Center, die zuvor ein Bewerbungsverfahren durchlaufen haben, für ihr MINT-Profil ausgezeichnet.

Ab der 5. Jahrgangsstufe ist naturwissenschaftliche Bildung an der Schule ein Thema. Jeder der mag, kann an der AG „Forschen und Entdecken“ teilnehmen. „In der 8. bzw. 9. Jahrgangsstufe können sich die Schüler/innen für einen naturwissenschaftlichen Differenzierungskurs entscheiden. Und alle Schüler/innen dieses Kurses nehmen auch einmal an Jugend forscht teil. In der Oberstufe gibt es dann einen Projektkurs – entweder für eine eigene Jugend forscht Arbeit  oder in der sog. Peer-Education, bei der die älteren die jüngeren Schüler bei naturwissenschaftlichen Experimenten unterstützen“, so Sonntag-Werkes.

Der Schule kommt auch zu Gute, dass der kirchliche Schulträger für eine sehr gute Ausstattung der Schule sorgt. „Jede Klasse verfügt z.B. über einen Beamer mit Whiteboard oder eine Computereinheit mit Monitor. Wir Lehrer müssen heute keine dicken und schweren Taschen mehr durch die Flure tragen. Unterlagen habe ich auf einen Stick und die Ergebnisse des Unterrichts werden abgespeichert. Das ist unglaublich hilfreich.“

Nicht zuletzt steht die Schulleiterin, Angela Göbel, voll hinter Sonntag-Werkes und unterstützt das Engagement der Kollegen und Kolleginnen, die sich für Jugend forscht einsetzen, indem sie den ihnen für den Wettbewerb und die vorbereitenden Arbeiten die Freiräume lässt. „Das tut unserer Schule gut!“

Von den vielen Gruppen, die Lydia Sonntag-Werkes in den letzten Jahren begleitet hat, waren auch einige sehr erfolgreich. Erst im letzten Jahr hat es eine Schülerin nach dem Sieg in Krefeld zum Landeswettbewerb nach Leverkusen geschafft. Auch dort konnte sie sich durchsetzen und durfte am Bundeswettbewerb teilnehmen. „Viele der ehemaligen Jugend forscht Teilnehmer/innen haben nach ihrem Schulabschluss ein Studium in einem naturwissenschaftlichen Fach aufgenommen“, freut sie sich. „Schön ist es, wenn sie dann zu Schulfesten kommen und man mitbekommt, was sie heute machen. Ein Vater sagte einmal zu mir: durch Sie hat unser Sohn sein Interesse an den Naturwissenschaften und letztlich seinen Berufsweg gefunden. Das war ein unglaublich tolles Gefühl“, strahlt sie.

Wieviele Gruppen es in diesem Jahr zum Regionalwettbewerb nach Krefeld schaffen, kann sie noch nicht sagen. „Bis zum 30.11. müssen sich die Schüler angemeldet haben. Und i.d.R. bekomme ich dann kurz vor Weihnachten die Langfassungen der Forschungsprojekte. Meine Familie weiß dann schon, was ich über die Feiertage lese. Aber es ist mir wichtig, den Schülern auch ein Feedback zu geben und vielleicht noch einmal über den ein oder anderen Aspekt nachzudenken.“

 

 

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