2017 – das Superwahljahr und die weltweite Verunsicherung

Hartmut Schmitz, Hauptgeschäftsführer Unternehmerschaft Niederrhein

Das kommende Jahr steht ganz im Zeichen von Wahlen: im Februar wird ein neuer Bundespräsident gewählt, im Mai stehen in Nordrhein-Westfalen die Landtagswahlen an und im September wird ein neuer Bundestag gewählt. „Die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Bundesland hinkt seit Jahren hinterher. Es ist an der Zeit, dass wir Wirtschaftspolitik wieder stärker in den Fokus rücken und bessere Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Entwicklungen schaffen. Es wäre schön, wenn die nächste Landesregierung eine Politik verfolgt, die Wirtschaft und Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen besser unterstützt“, so Hartmut Schmitz, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein.

Im Verbandsgebiet des niederrheinischen Arbeitgeberverbandes sind die Wirtschaftserwartungen für das kommende Jahr nicht gut. „Fast 50 % unserer Mitgliedsunternehmen in der Metall- und Elektroindustrie erwarten eher schlechtere als bessere Geschäfte für das kommende Jahr und auch in der chemischen Industrie waren die Erwartungen in den letzten Jahren besser“, so Schmitz.

International bleibt abzuwarten, wie der neue US-amerikanische Präsident Trump seine Amtszeit, die am 20. Januar offiziell beginnt, gestaltet und wie sich der Brexit auswirkt. Ungewissheit herrscht auch nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Renzi in Italien und die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im April in Frankreich lassen viele besorgte Gesichter zurück. Auch das Abschneiden der Rechtspopulisten um Geert Wilders bei den Parlamentswahlen in den Niederlanden lässt uns ebenfalls nicht unbeeinflusst.

„Die Tarifverhandlungen im vergangenen Jahr haben uns langfristige Abschlüsse beschert, so dass in diesem Jahr in unseren maßgeblichen Branchen – wie in der Metall- und Elektroindustrie und in der chemischen Industrie – keine Entgeltverhandlungen anstehen. Die länger laufenden Tarife versetzen die Betriebe in die erfreuliche Situation, Planungssicherheit zu haben“, so der Hauptgeschäftsführer.

„Gute Fachkräfte in den Betrieben am Niederrhein zu halten, wird in Zukunft wichtiger denn je. Einige Betriebe haben bereits heute Schwierigkeiten, die Fachkräfte zu finden, die sie dringend benötigen“, so Hartmut Schmitz.  Bei den prognostizierten zurückgehenden Schülerzahlen ist es umso dringender, Nachwuchskräften attraktive Ausbildungsmöglichkeiten aufzuzeigen und sie für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit verbundene flexible Arbeitsformen und –zeiten spielen bei der Beratung der Mitgliedsunternehmen zunehmend eine Rolle“, so Schmitz.

Auch die Beschäftigung von Geflüchteten kann langfristig drohendem Fachkräftemangel entgegenwirken. „Allerdings sind das langwierige Prozesse. Nach anfänglicher Euphorie zeigt sich, dass mangelnde Sprachkenntnisse eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt unmöglich machen. Es braucht Zeit, aber nur durch die Aufnahme von Beschäftigungsverhältnissen und den regelmäßigen Kontakt können Fremde unsere Gesellschaft verstehen und zu ihr Zugang erlangen“, so Hartmut Schmitz.

 

 

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