Bundestagswahl 2021: Klimaschutz-Ziele müssen erreichbar sein
Die Unternehmerschaft Niederrhein fordert die Politik auf, die ohnehin schon ambitionierten Klimaschutzziele nicht noch weiter zu verschärfen, ohne Perspektiven für eine realistische Umsetzung zu eröffnen. Die Wirtschaft der Region wolle die ehrgeizigen Klimaziele erreichen, die Industrie strebe mit aller Kraft die Dekarbonisierung der Produktionsprozesse an, erklärt der Vorsitzende Ralf Schwartz. Dafür benötige sie aber eine Politik, die überzeugende Antworten zur Zielerreichung liefere. Andernfalls gefährde die Politik Wohlstand und Arbeitsplätze auch in der Region - ohne den Klimaschutz in der Sache voranzubringen. Die ganze Welt blicke auf Deutschland, ob die angestrebte Transformation in Höchsttempo auch wirtschaftlich und gesellschaftlich gelinge. „Schaffen wir das, werden wir Nachahmer finden - wenn nicht, hat das Weltklima ein Problem“, so Schwarz weiter.
Nach Worten des Verbandsvorsitzenden müsse Deutschland lernen, endlich in Einstiegsszenarien zu denken anstatt einseitige Ausstiegsdebatten zu führen. „Wir brauchen ein politisches Gesamtkonzept, das zu einem ökologisch und ökonomisch sinnvollen Klimaschutz führt“, betont Schwarz. Das Land benötige ein Beschleunigungsprogramm für den Ausbau von Erneuerbaren Energien, von Smarten Netzen und Ladestationen sowie für den Aufbau von Speicherkapazitäten. Dazu müssten Maßnahmen für die verstärkte Anwendung von Wasserstoff im industriellen Maßstab entlang der gesamten Wertschöpfungskette getroffen werden. „Bei alledem muss die Politik sicherstellen, dass die Energiepreise für die Bürger verkraftbar und für die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben“, so Schwartz abschließend.