Jugend forscht: Regionalsieger stehen fest
Unter großem technischen Aufwand hat die Unternehmerschaft Niederrhein den diesjährigen Regionalwettbewerb von Jugend forscht ausgerichtet und insgesamt zehn RegionalsiegerInnen gekührt. Sieben Teams haben im Rahmen von Jugend forscht erste Plätze erreicht. Im Rahmen von Schüler experimentieren haben weitere drei Teams Regionalsiege in den Fachgebieten Technik und Physik eingefahren.
Hier geht es zum Video der Siegerehrung.
So haben Florian Eulitzer (18) und Nicolás Horn Ruiz (19) vom Berufskolleg Uerdingen in Krefeld die Effektivität von Lüftungsmethoden während der Pandemie im Unterricht untersucht. Die beiden Schüler der 12. Klasse hatten sich für das Fachgebiet „Arbeitswelt“ gefragt, ob die Lüftungsmethode, die die Regierung für den Unterricht vorsieht, wirklich die effektivste ist.
Ebenfalls im Fachgebiet „Arbeitswelt“ hat eine Gruppe von drei Auszubildenden der Firma Lemken in Alpen eine selbstfahrende MINI-Hacke zur mechanischen Unkrautbekämpfung gebaut. Nils Wetzels (19), Tom Conrad (20) und Vincent van Husen (19) haben die MINI-Hacke so konzipiert, dass ihre Hackmesser bei Ertasten der Pflanze einfahren und sie somit nicht beschädigen. Auch im Fachgebiet „Physik“ ist ein Regionalsieg in den Kreis Wesel gegangen: Jonas Kerstan (17) vom Gymnasium Adolfinum in Moers hat die Jury mit der experimentellen Ausarbeitung des Funktionsprinzips von Turmtilgern überzeugt.
Im Fachgebiet „Technik“ durfte sich ein Team des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Neuss über einen ersten Platz freuen. Eric Mäurer (15) und Marie Schäfer (16) haben im Rahmen ihrer Projektarbeit einen induktionsfähigen Teller als Alternative zur Mikrowelle entwickelt, an dem man sich nicht die Finger verbrennt.
Die Gesamtschule Brüggen ist mit gleich zwei Sieger-Teams im Fachgebiet „Chemie“ vertreten. Marla Simon (16) hat im Rahmen ihrer Projektarbeit verschiedene Zellentypen hergestellt, die sie anhand unterschiedlicher Kriterien auf ihre Effektivität bewertet hat. Zudem haben Annalea Swigon (19) und Simon Rehberg (18) ihr im letzten Jahr begonnenes Projekt zur Entwicklung einer Redox-Flow Batterie weitergeführt – mit einem neuen Schwerpunkt auf der Erprobung verschiedener Elektrolyte.
Mit dem Regionalsieg für das beste interdisziplinäre Projekt im Fachgebiet „Geo- und Raumwissenschaften“ hat zudem der 18-jährige Lukas Weghs aus Kempen einen Sonderpreis erhalten, der es mit seinem selbst entwickelten neuronalen Netzwerk im letzten Jahr sogar bis zum Bundessieg geschafft hat. Nun hat er sein Projekt weiter ausgearbeitet. Er möchte seine Technologie, mit der man Exomonde detektieren kann, auch auf den Bereich der Medizin anwenden.
„Es ist schön zu sehen, dass junge Menschen auch in schwierigen Zeiten wie diesen ihre Kräfte mobilisieren und sich engagieren“, freut sich Dr. Ralf Wimmer. Als Wettbewerbspate von Jugend forscht sei der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein jedes Jahr aufs Neue gerne dabei, wenn die Schülerinnen und Schüler ihre Forschungsziele erreichen und ihr kreativer Einsatz damit belohnt wird. „Und das nicht nur auf regionaler Ebene“, ergänzt Wettbewerbsleiter Dr. Thomas Zöllner. „Immerhin qualifizieren sich alle Regionalsieger automatisch für den Landeswettbewerb.“ Dieser laufe vom 4. bis zum 6. April und finde, wie schon der Krefelder Regionalwettbewerb, nur online statt. „Wer dort gewinnt, darf als Landessieger auch beim Bundeswettbewerb antreten.“
„Wir hier am Niederrhein atmen nun erst einmal durch“, spielt Wimmer augenzwinkernd auf den Stress der letzten Tage und Wochen an. „Die regionale Jury hat sich innerhalb eines Tages in 123 Videokonferenzen mit den Arbeiten von insgesamt 217 Kindern und Jugendlichen beschäftigt. Das ist viel Holz.“ Auch die Preisverleihung hat die Unternehmerschaft Niederrhein digital durchgeführt und via Live-Stream zum Teil direkt in die Schulen und Wohnzimmer der TeilnehmerInnen und ihrer Familien übertragen. „Das mag vielleicht weniger stimmungsvoll gewesen sein, als frühere Siegerehrungen im Krefelder Seidenweberhaus, aber dafür nicht weniger effektiv. Mit 130 zugeschalteten Endgeräten haben wir ein mindestens genauso großes Publikum erreicht, wie bei vorangegangen Live-Events.“




