Jungforscher qualifizieren sich beim niederrheinischen Regionalwettbewerb zur Teilnahme am nordrhein-westfälischen Landeswettbewerb
Gute Ideen und Forschergeist haben sich beim diesjährigen niederrheinischen Regionalwettbewerb von Jugend forscht wieder durchgesetzt. Zum 22. Mal hatte die Unternehmerschaft Niederrhein Jugendliche vom Niederrhein zur Teilnahme an Deutschlands größtem Nachwuchsforscherwettbewerb aufgefordert. 386 Jugendliche stellten sich am Dienstag, 7. März 2017, mit ihren 196 Forschungsarbeiten in Krefeld der Konkurrenz. Am Ende des Tages wurden in einer Feierstunde die Wettbewerbsbeiträge bekanntgegeben, die sich zur Teilnahme an den Landeswettbewerben qualifizierten.
Aus dem Kreis Heinsberg waren 21 Teams aus vier Gymnasien und einer Realschule an den Start gegangen und am Ende des Tages standen drei Teams als Sieger und fünf Gruppen als Zweitplatzierte fest. Drei weitere Forschergruppen konnten sich über Sonderpreise freuen.
Julian Obst (16) vom Cornelius-Burgh-Gymnasium in Erkelenz hatte sich ein Thema aus der Mechanochemie gesucht. In einer Kugelmühle beobachtete er alternative Reaktionswege zur klassischen Synthese. In seinem aufwändigen chemischen Analyseverfahren konnte er schlüssig die Vorteile seines Verfahrens aufzeigen und die Jury von Jugend forscht überzeugen. Als Sieger im Fachgebiet Chemie hat er die Startberechtigung beim Landeswettbewerb der älteren Teilnehmer/innen bei der Bayer AG in Leverkusen vom 3. bis 5. April.
Sein Schulkollege Finn Esser (14) startete in der Alterssparte der jüngeren Teilnehmer/innen und konnte im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften mit seiner Untersuchung des Salzgehalts in der Rur überzeugen. Er darf nun zum Landeswettbewerb am 5. und 6. Mai 2017 nach Essen fahren und seine Arbeit beim Landeswettbewerb Schüler experimentieren vorstellen.
Mit Duftstoffen und Parfüms beschäftigten sich Martha Große Siestrup (10), Saphira Riepe (9) und Benedikt Heffels (10) vom Städtischen Gymnasium Hückelhoven und holten sich damit ebenfalls den ersten Platz und die Startberechtigung beim Landeswettbewerb Schüler experimentieren.
Einen zweiten Platz erreichte Sophie Karaskiwiecz (14) vom Cornelius-Burgh-Gymnasium in Erkelenz mit ihrer Untersuchung von fließenden Gewässern. Anhand von den chemisch-physikalischen und biologischen Gewässerindikatoren stellte sie Gewässergüte und den Belastungszustand von Fließgewässern fest. Für diese Untersuchung erhielt sie außerdem den 2. Sonderpreis Umwelt, gestiftet vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz NRW.
Vom Kreisgymnasium in Heinsberg beteiligten sich Levin Normann (12) und Alexander Thies (11) mit ihrer Entwicklung von besonders stabilen Seifenblasen. Hierzu haben sie zunächst ein Rezept für besonders stabile Seifenblasen gesucht und gemischt. Sie testeten die aus den Rezepten entstehenden Seifenblasen und dokumentieren deren Attribute. Wichtig war ihnen auch, dass die Seifenblasen gut riechen. Damit überzeugten die zwei jungen Forscher die Jury und durften sich über den zweiten Platz im Fachgebiet Chemie freuen.
Im Fachgebiet Technik waren gleich zwei Arbeiten von Schülern am Kreisgymnasium erfolgreich: Viktor Möller Jessen (12) wurde für seine alternative Papierherstellung ebenso ausgezeichnet wie Jan Tholen (12) für seine Untersuchung zur Rettung der Tiere im Wasser.
Jenny Jopen von der Städtischen Realschule „Im Klevchen“ wurde mit ihrem Armband für Gehörlose mit einem zweiten Preis im Fachgebiet Arbeitswelt ausgezeichnet. Der 16-jährigen Schülerin war aufgefallen, dass es im Straßenverkehr für Gehörlose oft schwierig ist, sich zu orientieren. Ein Armband, das auf akustische Signale in Form von Vibration reagiert, lässt die Geräuschumgebung nun spürbar machen. Gefahren können so auch von Gehörlosen erkannt werden, z. B. gibt ein hupendes Auto durch seine Lautstärke den Impuls, das Armband in Vibration zu versetzen.
Sonderpreise gingen an Sarah Honold (15) vom Cornelius-Burgh-Gymnasium in Erkelenz für ihre quantenmechanische Betrachtung der Farbigkeit organischer Moleküle. Sie erhält ein Jahresabo der Zeitschrift "Bild der Wissenschaft". Zwei weitere Jungforscherinnen vom Kreisgymnasium Heinsberg: Lina von der Lieck (12) und Maren Hintzen (11) erhalten für die Entwicklung einer farbigen Tinte zum Wegkillern ein Jahresabo der Zeitschrift GEOlino.
Zur Feierstunde ins Krefelder Seidenweberhaus waren am Dienstagabend mehr als 1000 Gäste gekommen: Neben den Jungforschern waren Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie zahlreiche Vertreter aus Städten und Kommunen der Region sowie Unternehmensvertreter dabei, als die Sieger des Wettbewerbs von Wettbewerbsleiter Peter Popovic verkündet wurden. Für ihn war es der letzte Wettbewerb nach 22 Jahren. Er übertrug die Aufgabe der Wettbewerbsleitung an Dr. Thomas Zöllner, stellvertretender Schulleiter im Gymnasium am Moltkeplatz in Krefeld, und wurde sowohl vom Vorsitzenden der Unternehmerschaft Niederrhein, Ralf Schwartz, als auch vom Krefelder Oberbürgermeister Meyer gebührend und mit einem Geschenk verabschiedet.