Langfristige Investitionen in die Infrastruktur: Entscheidend für die Zukunft des Industriestandorts

Die Arbeitgeber am linken Niederrhein fordern die zukünftige Bundesregierung auf, deutlich mehr in Infrastruktur und Digitalisierung zu investieren. „Die Politik hat über Jahrzehnte die nötigen Investitionen in diesen Bereichen versäumt oder allenfalls unzureichend umgesetzt – dies macht sich inzwischen in einer spürbar maroden Infrastruktur bemerkbar. Der Investitionsbedarf ist enorm“, betont Ralf Schwartz, Vorsitzender der Unternehmerschaft Niederrhein. „Der Zustand von Autobahnen, Straßen, Brücken und Schienen ist mittlerweile an vielen Stellen eher eine Belastung als ein Standortvorteil für Deutschland.“ Insbesondere im Bereich der Verkehrsinfrastruktur müsse eine zukünftige Bundesregierung massiv und dauerhaft investieren.

Ohne eine leistungsfähige und moderne verkehrsträgerübergreifende Infrastruktur seien das Industrieland und die Logistik-Drehscheibe Nordrhein-Westfalen nicht wettbewerbsfähig. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) betrage der Investitionsbedarf in die Verkehrsinfrastruktur allein bis 2030 mehr als 100 Milliarden Euro jährlich. „Es braucht hier eine echte Kraftanstrengung von Bund, Land und Kommunen“, so Schwartz. „Investitionen in den Erhalt und den Ausbau müssen über langfristige Finanzierungsprogramme gesichert sein, statt jedes Jahr neu nach Kassenlage ausgehandelt zu werden.“ Zudem müsse auch die Umsetzung schneller und effizienter werden. „Neben der Aufgabe zu investieren sollten auch die Verfahren überarbeitet werden: Anstatt jedes Bauwerk hochkomplex einzeln zu planen und zu genehmigen sind pragmatische Ansätze wie Standard-Bauweisen erforderlich.“ Weitere Investitionen in die digitale Infrastruktur und Verwaltung zahlten sich auch an dieser Stelle aus: „Dadurch erreichen wir schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und eine entsprechende Umsetzung der Projekte.“