Schüler experimentieren Landeswettbewerb: Platz 1 aus Krefeld

Mit Spannung hat die Unternehmerschaft Niederrhein am Wochenende das Abschneiden der niederrheinischen RegionalsiegerInnen beim Schüler experimentieren-Landeswettbewerb in Essen verfolgt. Als Ausrichter des Regionalwettbewerbs Niederrhein freut sich der Arbeitgeberverband über die guten Platzierungen, insbesondere über den Sieg der elfjährigen Krefelderin Leen El Chaar. Die Schülerin des Krefelder Gymnasiums Fabritianum ist mit einem Landessieg im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften aus Essen zurück an den Niederrhein gekehrt – mit einer ökologisch überaus wertvollen Idee für Wissenschaft, Forschung und Industrie, die unter insgesamt 43 Projektarbeiten auf Landesebene hervorgestochen ist.

Unter dem Titel „Der haarige Einsatz im Meer“ hatte die Schülerin aus Gellep-Stratum mit Haaren gefüllte Nylonstrumpfhosen dazu benutzt, Öl aus dem Wasser zu filtern. „Auch Mikroplastik wie Reifenabrieb von PKW ist überall. Haare filtern tatsächlich das Plastik aus den Gewässern“, so Leen El Char, die für ihren Versuch teils ihre eigenen Haare verwendet hatte. Weiteres Haar hatte ihr eine Friseurin für ihre Versuche zur Verfügung gestellt.

Liana und Louis Proyer beim SchüEx-Landeswettbewerb in Essen.

Neben Leen El Char haben auch fünf weitere SchülerInnen-Teams vom Niederrhein, die sich beim Regionalwettbewerb im Februar in Krefeld für den Landeswettbewerb von Schüler experimentieren qualifiziert hatten, die Jury überzeugen können. So haben die Zwillinge Liana und Louis Proyer mit ihrem Experiment „Giftiges Gemüse“ einen zweiten Platz im Fachgebiet Chemie geholt. Die beiden Elfjährigen vom Krefelder Gymnasium Fabritianum hatten vor allem Solanin in Nachtschattengewächsen wie Kartoffeln und Tomaten untersucht und planen schon ihre dritte Teilnahme in der Jugend forscht-Juniorsparte im kommenden Jahr. Dann will das Duo aus Oppum Reis auf seinen Arsengehalt untersuchen.

Daniel Lückgen hat in der Kategorie Arbeitswelt gegen die Abfüllung von Smoothies in Plastikflaschen gekämpft.

Sonderpreise haben zudem Daniel Lückgen (15) aus Grefrath, Alexander Berg (13) aus Moers, Viktoria Scholz (14) aus Grevenbroich und Nick Gabert (13) aus Dülken geholt. Daniel Lückgen von der Liebfrauenschule Mülhausen hatte in der Kategorie Arbeitswelt im Kampf gegen die Abfüllung von Smoothies in Plastikflaschen eine nachhaltige Verpackung aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, die außerdem biologisch abbaubar ist. Alexander Berg vom Gymnasium Adolfinum in Moers hatte sich im Fachgebiet Physik mit der Nicht-Newtonschen Flüssigkeit beschäftigt, die u.a. in Gelen, Pasten und Suspensionen vorkommt und deutlich gemacht, dass diese wie eine Rüstung Schläge abfedern und auch in der Physiotherapie segensreiche Eigenschaften an den Tag legen kann. Ebenfalls im Fachgebiet Physik hatte sich Viktoria Scholz vom Erzbischöflichen Gymnasium Marienberg in Neuss damit befasst, welches Reithosenmaterial sich am besten mit welchem Sattelleder verträgt. Dass die Haftreibung beim Reiten einen großen Einfluss hat, wusste die Schülerin, die selbst zwei Pferde besitzt, vom Voltigieren. Im Fachgebiet "Mathematik/Informatik" war Nick Gabert vom Clara-Schumann-Gymnasium in Dülken angetreten. Im Rahmen seiner „Untersuchungen zum Collatz-Problem“ hatte er sich der Feststellung von Besonderheiten und Mustern sowie der grafischen Darstellung mit Python gewidmet.

Viktoria Scholz (14) aus Grevenbroich: Welches Reithosenmaterial verträgt sich am besten mit welchem Sattelleder?

Dass alle sechs Projektteams aus Krefeld und den Kreisen Viersen, Wesel und Neuss mit Preisen vom 33. Landeswettbewerb von Schüler experimentieren zurückgekehrt sind, wertet Dr. Thomas Zöllner als gutes Zeichen. „Dieser Erfolg und die enorm gestiegene Zahl der Wettbewerbsarbeiten belegen, dass Jugend forscht nichts von seiner Faszination verloren und nach der Corona-Delle wieder an alte Stärke angeknüpft hat“, so der Wettbewerbsleiter des Regionalwettbewerbs Niederrhein. Dr. Ralf Wimmer sieht in den Platzierungen zudem ein wichtiges Signal für die Industrie. „Es ist mehr als deutlich geworden, dass die Talente am Niederrhein an ihren MINT-Kompetenzen arbeiten und sich mit ihren Leistungen als potenzielle Bewerber für den Arbeitsmarkt anbieten“, so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein, der dort gleichzeitig seit vielen Jahren als Patenbeauftragter von Jugend forscht fungiert.

Alexander Berg (13) aus Moers hat an der Nicht-Newtonschen Flüssigkeit geforscht.
Nick Gabert (13) aus Viersen, hier beim Regionalwettbewerb Niederrhein im Fachgebiet Mathematik/Informatik.