Tarifabschluss für die Chemie- und Pharmaindustrie zeugt von konstruktiver Tarifpolitik
Die Unternehmerschaft Chemie Niederrhein begrüßt den zweistufigen Tarifabschluss für die Chemie- und Pharmaindustrie. Er sei das Resultat einer gelebten Tarifpartnerschaft und zeige, dass Arbeitgeber und Gewerkschaft in der Krise konstruktiv und nicht als Konfliktgegner agieren. „Die jüngst erzielte Einigung ist ein wichtiges Signal“, ordnet Hauptgeschäftsführerin Kirsten Wittke-Lemm den Abschluss ein. „Die Tarifpartner ziehen an einem Strang – in Zeiten wie diesen eine absolute Notwendigkeit!“.
Der Tarifabschluss biete den Arbeitgebern langfristige Planungssicherheit sowie eine insgesamt ausgewogene Kostenbelastung. Er sichere somit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, ohne die Interessen der Beschäftigten außer Acht zu lassen. „Der Abschluss setzt auf Flexibilität“, so Wittke-Lemm. Er biete damit insbesondere den von der Krise extrem gebeutelten Unternehmen wirtschaftlichen Spielraum und stehe sowohl für Standort als auch für Beschäftigung.
Die Beschäftigten der Chemie- und Pharmabranche erhalten ab 2023 in einem ersten Schritt zunächst 3,25 Prozent mehr Entgelt. 2024 steigen die Entgelte dann um weitere 3,25 Prozent. Beide Stufen der Entgelterhöhung sind jedoch flexibilisiert: Sie können aus wirtschaftlichen Gründen jeweils um bis zu drei Monate verschoben werden.
Um die gestiegenen Lebenshaltungskosten der Beschäftigten auszugleichen, haben sich die Chemie-Sozialpartner zudem auf ein einmaliges steuer- und beitragsfreies Inflationsgeld in Höhe von 3.000 Euro pro Tarifbeschäftigtem geeinigt, das in zwei Tranchen à 1.500 Euro spätestens im Januar 2023 sowie im Januar 2024 gezahlt wird. Darüber hinaus wollen IGBCE und BAVC gemeinsam an der Stärkung der Tarifbindung auf beiden Seiten arbeiten.