Zur Überwindung der Krise: Gemeinsamer Impf-Appell der Netzwerkpartner

Tim Reckmann / pixelio.de
Tim Reckmann / pixelio.de

Die Unternehmerschaft Niederrhein und die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein machen sich für eine höhere Impfquote stark. Sie nehmen dabei sowohl Arbeitgeber als auch Beschäftigte am Niederrhein in die Pflicht. „Durch das Ende der Priorisierung ist ein großflächiges Impfangebot geschaffen worden. Vielerorts haben Beschäftigte nun die Möglichkeit, sich über ihren Arbeitgeber impfen zu lassen“, lobt Kirsten Wittke-Lemm, Hauptgeschäftsführerin der Unternehmerschaft Niederrhein. „Um großflächige Infektionen am Arbeitsplatz zu verhindern, muss dieses Angebot dringend weiter wahrgenommen werden.“ Eine hohe Impfquote sei der beste Weg zurück in ein „normales“ gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Die zahlreichen Lockerungen der Covid-19-Maßnahmen setzen voraus, dass sich jeder Einzelne umsichtig und verantwortungsvoll verhält.“

Beide Netzwerkpartner appellieren daher an Arbeitgeber und Beschäftigte, Impf- und Testangebote weiter an- und wahrzunehmen, um die Menschen in den Betrieben vor Ansteckungen zu schützen. „Mit der Einbindung der Betriebsärzte haben Unternehmen und Belegschaftsvertretungen endlich die Möglichkeit bekommen, betriebliche Impfungen umzusetzen“, freut sich Wittke-Lemm. Verschiedene Branchen hätten hier schon frühzeitig die Initiative ergriffen. Daher sei die jetzige Entwicklung ein guter und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. „Doch es gibt immer noch Luft nach oben“, findet Steinmetz, der auch die Politik in der Pflicht sieht. „In anderen Bundesländern werden von Seiten der Landesregierung deutlich mehr Modellprojekte zum betrieblichen Impfen in kleinen und mittleren Betrieben angestoßen. In NRW dagegen hat das Impfen durch die Betriebsärzte nur eine geringe Priorität.“ Angesichts der Diskussionen über abgesagte Zweitimpftermine in den Impfzentren oder bei Hausärzten sollte dies aus Sicht der Unternehmensvertreter überdacht werden.

„Sich impfen zu lassen oder nicht bleibt natürlich weiter eine persönliche Entscheidung“, betont Kirsten Wittke-Lemm. Um eine Sicherheit vor Ansteckungen zu erreichen und die Pandemie einzudämmen seien eine hohe Durchimpfungsrate und breite Testangebote aber unabdingbar. „Der Weg, den wir eingeschlagen haben, ist ein Weg, der langfristig ans Ziel führen wird. Wir dürfen ihn nur nicht vorzeitig verlassen.“ IHK Mittlerer Niederrhein und Unternehmerschaft Niederrhein warnen davor, das bisher Erreichte durch unangebrachte Leichtfertigkeit aufs Spiel zu setzen. Die Menschen in den Betrieben und in der restlichen Bevölkerung vor Ansteckung zu schützen, müsse weiterhin oberste Priorität haben.