Aus dem Leben: Rekordverdächtig: 9 mal mit 11 Forschungsprojekten teilgenommen

Fabian Duffhauß

Wer den Krefelder Jugend forscht Wettbewerb über die letzten Jahre beobachtet hat, wird an dem Namen Duffhauß nicht vorbeikommen. Fabian und Jonas Duffhauß haben in den Jahren von 2005 bis 2014 regelmäßig am niederrheinischen Regionalwettbewerb erfolgreich teilgenommen. Jonas, der ältere der Duffhauß-Brüder, promoviert heute in Aachen in Physik. Der jüngere, Fabian Duffhauß, macht aktuell ein Praktikum beim Robert Bosch Zentrum für Forschung und Vorausentwicklung in Renningen bei Stuttgart. Er hat uns über seinen Werdegang und seine Zeit bei und nach Jugend forscht berichtet.

„Jugend forscht war für mich immer Motivation und Antrieb, mich systematisch und strukturiert mit technischen Fragen zu beschäftigen und den Dingen auf den Grund zu gehen“, so Fabian Duffhauß. Als er 2005 an das Kempener Luise-von-Duesberg-Gymnasium kam, wollte er gleich am Regionalwettbewerb teilnehmen. Er entwickelte und programmierte einen lichtsensorgesteuerten Transportroboter, erlangte den Regionalsieg in Krefeld und gewann anschließend den 3. Preis beim Landeswettbewerb in Leverkusen. Damit ging es los.

In den nächsten 8 Jahren startete er noch mit weiteren 10 Arbeiten – teilweise in Zusammenarbeit mit Schulkollegen und einmal auch mit Bruder Jonas – und holte insgesamt fünfmal den Regionalsieg. Dadurch war er berechtigt, am Landeswettbewerb in Leverkusen teilzunehmen, wo er einmal Dritter, zweimal Zweiter, einmal Sonderpreisträger und einmal Sieger wurde. Dieser Sieg wiederum brachte ihn zum Bundeswettbewerb, wo er den Sonderpreis der Europäischen Kommission und einen weiteren Sonderpreis der Heinz und Gisela Friedrichs Stiftung gewinnen konnte.

Acht seiner elf Forschungsarbeiten sind im Fachgebiet Technik entstanden. Kein Wunder also, dass er nach dem Abitur Elektrotechnik, Informationstechnik und Technische Informatik an der RWTH Aachen studiert. Nach seinem Bachelorabschluss machte er für ein Jahr einen Erasmus-Aufenthalt am Imperial College in London. Mittlerweile ist er im 3. Semester des Masterstudiengangs und macht seit Oktober 2018 sein viermonatiges Praktikum bevor es im nächsten Semester an die Masterarbeit geht. „Die Themenfindung läuft noch. Tendenziell geht es aber um die Umwelterfassung beim autonomen Fahren“, deutet Fabian an.

Er beschäftigt sich intensiv im Studium und im Praktikum mit den Möglichkeiten der autonomen Mobilität. Fabian zitiert Lord Baden-Powell, Begründer der Pfadfinderbewegung, mit den Worten: ‚Wir wollen die Welt ein wenig besser verlassen, als wir sie vorgefunden haben.‘ Nach diesem Motto ist es sein Ziel, Dinge zu entwickeln, die für Menschen nützlich sind. „Mobile Robotik wird an vielen Stellen eingesetzt, um das Leben leichter und sicherer zu machen und um Leben zu retten. Daran möchte ich weiter forschen und sinnvolle Techniken zum Einsatz in Geräten marktreif machen“, so Duffhauß.

Ihm ist es auch wichtig, dass seine Forschungsergebnisse veröffentlicht werden, um diese Anderen zugänglich zu machen. Nicht zuletzt deshalb, will er nach seinem Masterabschluss promovieren.

Die Begeisterung für Jugend forscht ist bei ihm ungebrochen und er möchte Andere mitnehmen und sie ermuntern, sich ebenfalls an dem Wettbewerb zu beteiligen. Er engagiert sich heute im Alumni-Netzwerk und nimmt an Veranstaltungen und Events teil, um junge Leute für Forschung und Wissenschaft zu begeistern. „Wir organisieren u.a. Workshops bei Instituten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, um die unendlichen Möglichkeiten zu zeigen. Im Sommer 2019 zeigen wir z.B. bei der IdeenExpo in Hannover an einem Stand für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende, was es bedeutet, bei Jugend forscht mitzumachen“, so Fabian.

An seine Zeit bei Jugend forscht denkt er gerne zurück. „Die Preise, die ich bei Jugend forscht gewonnen habe, haben mir viele Einblicke in Bereiche ermöglicht, die ich sonst nie bekommen hätte. Ich war u.a. einmal im Joint Research Center der Europäischen Kommission in Italien und einmal beim Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum in Oberpfaffenhofen. Hier konnte ich an einer Talent-School teilnehmen. Da kommt man nicht so leicht hin.“

Viel zu verdanken hat er seiner Lehrerin Irmgard Linssen, die mittlerweile im wohlverdienten Ruhestand ist. „Frau Linssen war die motivierende Kraft für Jugend forscht an unserer Schule. Durch sie wurden zahlreiche Schüler/innen vom Luise-von-Duesberg-Gymnasium in ihrem Forscherdrang unterstützt und zur Teilnahme an Jugend forscht bestärkt“, so Fabian. Er empfiehlt deshalb Allen, die sich mit dem Gedanken tragen, selbst einmal mitzumachen, sich Unterstützung bei Eltern und in der Schule zu suchen. „Bei der Themenfindung hilft der Blick in die Zeitung oder man nimmt sich eine Frage, die einen schon immer brennend interessiert hat“. Und aus eigener Erfahrung fügt er hinzu: “Wer dann einmal mitgemacht hat, macht häufig gerne auch mehrmals mit!“

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