Große Begeisterung bei Jugend forscht am Niederrhein
Voll besetzt war das Krefelder Seidenweberhaus am vergangenen Dienstag bei der Feierstunde des diesjährigen Regionalwettbewerbs von Jugend forscht. Mehr als 1000 Gäste waren dabei, als Wettbewerbsleiter Peter Popovic die Sieger des diesjährigen Wettbewerbs bekanntgab. Für ihn war es ein ganz besonderer Wettbewerb, denn nach 22 Jahren gab er den Staffelstab an seinen Nachfolger Dr. Thomas Zöllner, stellvertretender Leiter im Gymnasium am Moltkeplatz, weiter.
Gewohnt entspannt aber zum Ende hin dann doch mit etwas Wehmut gestaltete Popovic den Abend. Zuvor wurde er sowohl vom Vorsitzenden der Unternehmerschaft Niederrhein, Ralf Schwartz, als auch von Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer gebührend verabschiedet. Popovic hatte den ersten Wettbewerb im Jahr 1996 geleitet, der vom heutigen Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein, Hartmut Schmitz, nach Krefeld geholt wurde. „Wir wollten damals etwas Besonderes tun, denn die Unternehmerschaft feierte im Jahr 1995 ihr 50jähriges Bestehen. Mit Jugend forscht haben wir das nachhaltigste und größte Projekt zur Nachwuchsgewinnung in technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen an den Niederrhein geholt“, so Hartmut Schmitz.
Mehr als 6000 Jugendliche haben bisher am Wettbewerb teilgenommen. In diesem Jahr waren es fast 400, die mit 196 Forschungsarbeiten nach Krefeld gekommen waren. Sie alle präsentierten sich am Dienstag den Fachjurys in den sieben Wettbewerbsgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Technik und Physik. Die Arbeiten wurden teilweise alleine, teilweise in Teams von bis zu 3 Jugendlichen angefertigt und mussten bis Ende November 2016 angemeldet werden. Die besten Arbeiten in den Fachgebieten haben nun die Teilnahmeberechtigung an den Landeswettbewerben. Der Landeswettbewerb für die jüngeren Schüler/innen, die in der Kategorie „Schüler experimentieren“ starten, findet am 5. und 6. Mai in Essen statt; die älteren Forscher/innen starten beim nordrhein-westfälischen Landeswettbewerb von Jugend forscht vom 3. bis 5. April 2017 bei der Bayer AG in Leverkusen.
Oberbürgermeister Meyer erwies sich in seinem Grußwort zu Beginn der Veranstaltung als großer Kenner und Fan der Kult-Serie Big Bang Theory und zog Parallelen zu den coolen Forscher/innen vom Niederrhein. „Nerds sind bei Big Bang Theory als durchaus lebenstaugliche und sympathische Menschen dargestellt. Und dass junge Leute, die sich für Naturwissenschaften und Technik interessieren, im Trend sind, zeigt sich, wenn man sich bei Jugend forscht umschaut. Es werden ganz alltägliche Fragestellungen aufgeworfen und besonders gut finde ich, dass auch regionale und lokale Phänomene aufgegriffen werden“, so der Oberbürgermeister.
Der Vorsitzende der Unternehmerschaft Niederrhein, Ralf Schwartz, freute sich besonders, dass er zu Beginn der Feierstunde den ersten Preis an einen Schüler aus seinem Wohnort Kempen überreichen konnte. „Jedes Jahr vergeben wir den Preis der Unternehmerschaft Niederrhein für eine außergewöhnliche Arbeit. In diesem Jahr erhält Sebastian Franz vom Gymnasium Thomaeum in Kempen den Preis für eine Arbeit im Fachbereich Mathematik/Informatik. Der junge Mann hat sich mit Hausautomatisierungssystemen beschäftigt und sich die Frage gestellt, ob es möglich ist, bereits im Haushalt vorhandene Geräte verschiedener Hersteller durch eine zentrale Steuereinheit anzusteuern“ so Schwartz in seiner Laudatio. Sebastian Franz freute sich über die Auszeichnung und darüber, dass er auch im Fachbereich Mathematik/Informatik den ersten Platz belegt hat und dadurch nun auch beim Landeswettbewerb an den Start gehen kann.
Dr. Ralf Wimmer, der zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen von der Unternehmerschaft Niederrhein den Ablauf des Wettbewerbs perfekt vorbereitet hatte, schaut zuversichtlich in die Zukunft des Wettbewerbs. „Wenn es uns in den nächsten Jahren gelingt, so viele engagierte und gut gelaunte Menschen am Ende des Tages nach Hause gehen zu sehen, haben wir alles richtig gemacht und brauchen uns um den Nachwuchs am Niederrhein keine Sorgen zu machen“, so Wimmer.