15. Chemie-Akademie Krefeld geht zu Ende
Jan Peters geht in die zehnte Klasse der Bischöflichen Maria Montessori Gesamtschule in Krefeld. Montags bis freitags paukt er dort von 8 bis teilweise 13:30 Uhr – am liebsten Biologie, Chemie, Physik, Mathe und Sport. Am Ende der Woche freut er sich auf sein wohlverdientes Wochenende. Dieses hat er während des vergangenen Schuljahres aber oft genutzt und freiwillig weitergelernt. Allerdings nicht auf der Schulbank, sondern bei CURRENTA. Als Manager des CHEMPARKs mit seinen Standorten in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen betreibt CURRENTA eines der größten Chemie-Areale in ganz Europa: Normalerweise dürfen SchülerInnen hier nicht einfach in die Produktionshallen und Labore, schließlich gelten vor Ort hohe Sicherheitsstandards. Unter der fachkundigen Anleitung qualifizierter AusbilderInnen hat der Konzern seine Türen aber erneut geöffnet: Für 14 Teilnehmende der Chemie-Akademie Krefeld, die die Unternehmerschaft Chemie Niederrhein seit vielen Jahren gemeinsam mit dem Konzern ausrichtet.
„Ich bin also im Schnitt alle zwei Wochen samstags um 8:30 Uhr ins Ausbildungszentrum der CURRENTA an der Duisburger Straße in Krefeld, in dem ich die Grundlagen der Verfahrenstechnik kennengelernt habe und dann sowohl im Labor als auch im Technikum selbst tätig werden durfte“, so der 16-jährige Schüler, der in Chemie auf dem Zeugnis zuletzt eine Eins hatte. „Wir haben immer in Kleingruppen zusammengearbeitet und unter Anleitung spannende Stoffanalysen und Versuche durchgeführt. Unter anderem haben wir Salz-Lösungen hergestellt!“ Zu Beginn der Chemie-Akademie sei Jan ganz heiß auf die Arbeit im Labor gewesen. „Mit Schutzhandschuhen, Arbeitsanzug und Schutzbrille ausgestattet selbst einmal Chemikant sein – darauf hatte ich mich am meisten gefreut!“ Bis zum Ende der insgesamt 16 Samstagstermine hat er dann aber auch seine Liebe zum Technikum entdeckt. „Das war ein beeindruckender Einblick in die Großanlagen eines Chemie-Unternehmens – so etwas sieht man sonst nicht! Dort selbst aktiv werden zu dürfen, im Technikum zu heizen, zu kühlen, zu destillieren und zu trennen, das war eine wirklich besondere Erfahrung!“
Bei alledem haben zu jeder Zeit der umweltgerechte Umgang mit Chemikalien und die sichere Handhabung eine besondere Rolle gespielt, so Ausbilder Hans-Jörg Kaib. „Die CHEMIE-AKADEMIE ist ein bundesweit einmaliges Leuchtturmprojekt, das Schülerinnen und Schülern praxisnah die Arbeit in der Chemiebranche näherbringt. Dabei steht die Sicherheit der Teilnehmenden für uns an oberster Stelle.“ Während die 14 Jungs und Mädchen eigenständig Apparaturen zur Herstellung von Produkten aufgebaut und Substanzen hergestellt und analysiert haben, haben die Ausbilder daher immer ein wachsames Auge auf die Teilnehmenden gehabt. „Gleichzeitig lässt sich übrigens auch prima erkennen, wer eine Affinität für die Arbeit in der Chemiebranche hat: Das ein oder andere Talent habe ich dabei schon entdeckt“, so der 62-Jährige, der sich seit 2010 mit Herzblut für die Chemie-Akademie Krefeld engagiert.
„Wir freuen uns über das große Interesse an dem Format, weil es die Chance bietet, junge Menschen hautnah Chemie erleben und gestalten zu lassen“, so Kirsten Wittke-Lemm, Hauptgeschäftsführerin der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein. „Wenn wir so den Grundstein dafür legen können, dass junge Menschen ihre Leidenschaft für die Chemie entdecken, dann führt das langfristig zu einer engen Bindung dieser zukünftigen Fach- und Führungskräfte, die mit Freude und Engagement an innovativen Lösungen der Zukunft mitarbeiten.“
Genau das brauche die Branche in der aktuellen Zeit, ergänzt Ralf Schwartz. Der Vorsitzende der Unternehmerschaft Chemie Niederrein, der selbst Geschäftsführer eines Chemie-Unternehmens in Kempen ist, kann jeden jungen Menschen nur dazu ermutigen, sich über eine Ausbildung in der Chemie-Branche zu informieren. „Nicht nur, weil man als Chemikant im 1. Ausbildungsjahr schon 1.125 Euro verdient – übrigens auch schon im dualen Studium: Die Branche punktet zudem mit guten Übernahmechancen und bietet sichere und zukunftsfähige Arbeitsplätze.“
Die nächste Auflage der Chemie-Akademie Krefeld der Unternehmerschaft Niederrhein, unterstützt durch CURRENTA, steht schon in den Startlöchern: Sie startet am 9. November 2024. Das Angebot findet bis Juli 2025 regelmäßig samstags von 8:30 bis 13:30 Uhr statt und kostet für insgesamt 16 Termine 250 Euro (einschl. Getränke und Imbiss). Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9, 10 und 11 an Gymnasien, Berufskollegs, Gesamt- und Realschulen in Krefeld und dem Kreis Viersen mit überdurchschnittlichem Interesse an Chemie können sich ab sofort wieder dafür bewerben – per Mail an j.lapp@un-agv.de.