Feierlicher Ausklang der Chemie-Akademie trotz Corona
Eine Extra-Portion Chemie am Wochenende: Die erlebten 16 Schülerinnen und Schüler aus dem Niederrhein auch in diesem Jahr wieder. Die Teilnehmer des bundesweit einmaligen Projekts „Chemie-Akademie Krefeld“ erhielten vierzehntägig samstags im Ausbildungszentrum der CURRENTA in Krefeld-Uerdingen praktische Einblicke in den Berufsalltag. Leider musste das Projekt in diesem Jahr Mitte März, wie alle schulischen Veranstaltungen, aufgrund von Corona abgebrochen werden. Nichtsdestotrotz fand vergangenes Wochenende im Rahmen der durch die Corona-Lockerungen möglichen Rahmenbedingungen die Zeugnisübergabe der Absolventinnen und Absolventen auf dem Vorhof des CURRENTA-Ausbildungszentrums statt. Die Zeugnisempfänger konnten seit Beginn der Chemie-Akademie im November 2019 zumindest für viereinhalb Monate Chemie hautnah erleben.
Die Kooperation zwischen der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein und dem Chempark-Manager und -Betreiber CURRENTA besteht seit mehr als zehn Jahren. Inzwischen haben über 200 Jugendliche das Programm durchlaufen und einen umfassenden Einblick in ein Chemieunternehmen gewonnen.
Lisa Dimmerling, Ausbilderin bei CURRENTA und seit zwei Jahren verantwortlich für das Programm, freut sich, die Jugendlichen zum Ende des Schuljahres noch einmal zu treffen. „In diesem Jahr ist alles etwas anders als geplant verlaufen. Aber wir als Ausbildungsteam hoffen, den Teilnehmern durch das eigenständige Experimentieren trotzdem Interesse und Spaß an der Chemie vermittelt zu haben. Uns ist besonders wichtig, junge Menschen an die praktische Arbeit im Betrieb heranzuführen. Hierfür stellen wir gerne unser Knowhow und unsere Räumlichkeiten zur Verfügung“, erklärt Dimmerling. Zusammen mit sieben Ausbilderkolleginnen und -kollegen zeigte sie den Nachwuchschemikern am Samstagmorgen unter anderem, wie sie im Labor analysieren oder eine Messwarte steuern.
„Das Zertifikat gehört in jede Bewerbungsmappe“, gibt Ralf Schwartz, Vorsitzender der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein, den Schülerinnen und Schülern mit auf ihren weiteren Berufsweg. Auch wenn es aktuell coronabedingt sicher nicht leicht ist, sich für einen Berufsweg zu entscheiden. Gerade jetzt sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz, insbesondere in der chemischen Industrie, gut. „Die Chemiebetriebe am Niederrhein sind sichere Arbeitgeber in der Region und die Nachfrage nach Fachkräften nimmt in den nächsten Jahren sicherlich nicht ab“, so Schwartz. Kirsten Wittke-Lemm, Geschäftsführerin bei der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein, bedankt sich bei den Vorständen sowie bei Lisa Dimmerling und CURRENTA, dass sie den Blick hinter die Kulissen der chemischen Industrie gewähren. „Über die Chemie-Akademie haben schon zahlreiche junge Menschen einen Einstieg in eine Ausbildung in der chemischen Industrie gefunden oder ein Studium in einem naturwissenschaftlichen Fachgebiet aufgenommen. Wir freuen uns, wenn auch der ein oder andere Absolvent dieses Kurses die Begeisterung für die Chemie bis zum Ende der Schulzeit behält“, so Wittke-Lemm.
Teilnehmer Henri Jungmann zieht für sich eine positive Bilanz. Der 17-jährigen Kerkener, der die Robert-Jungk-Gesamtschule in Krefeld-Hüls besucht, ist nach einem Jahr Chemie-Akademie überzeugt: „Ich habe gelernt, das schulische Wissen zu vertiefen und bin nun gestärkt in meinem Berufsziel, Chemiker zu werden.“
Die Organisatoren sind sich einig, dass die Chemie-Akademie Krefeld im Herbst in eine Neuauflage gehen wird. Ein Informationsabend findet am 22. September um 18 Uhr statt. Ob als Präsenzveranstaltung oder im virtuellen Raum wird situationsbezogen entschieden. Einladungen und weitere Informationen werden nach den Sommerferien an die Schulen verschickt.
