Das Jahr 2022 auf dem Arbeitsmarkt in Krefeld und im Kreis Viersen: Partner ziehen gemeinsame Bilanz

Zwischen Stabilisierung, Kriegsgeflüchteten und Fachkräftebedarf: Kirsten Wittke-Lemm, Dr. Sarah Borgloh und Klaus Churt (v.l.) ziehen gemeinsame Bilanz des Jahres 2022 auf dem Arbeitsmarkt in Krefeld und dem Kreis Viersen

„Egal, wo wir hinschauen – uns fehlen Arbeitskräfte in allen Branchen und auf jeder Ebene."

Mit diesen Worten fasst die Hauptgeschäftsführerin der Unternehmerschaft Niederrhein, Kirsten Wittke-Lemm, die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt zusammen. Damit sei die Arbeits- und Fachkräftesicherung eine der größten Herausforderungen der Zukunft und eine der ganz großen Herausforderungen für 2023. "Junge Menschen und Betriebe zusammenzubringen und damit die Matchingprobleme am Ausbildungsmarkt zu lösen, ist dabei genauso wichtig, wie die zielgerichtete und arbeitsmarktorientierte Weiterbildung und Qualifizierung unserer Beschäftigten. Gerade vor dem Hintergrund des Strukturwandels infolge Digitalisierung und Dekarbonisierung und der damit einhergehenden Veränderung von Qualifikationen ist lebenslanges Lernen unabdingbar."

Der Fokus werde zudem weiter verstärkt auf der zielgerichteten Unterstützung und Förderung von Personen, die es schwerer auf dem Arbeitsmarkt haben, liegen. "Außerdem sind uns die Erhöhung der Erwerbsquote bei Frauen ein Anliegen sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Zuwanderung aus dem Ausland", so Wittke-Lemm bei der Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember 2022, bei der die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld, Dr. Sarah Borgloh, auch die Bilanz auf dem Arbeitsmarkt für das vergangene Jahr zog.

„Herausforderungen wie der Ukraine-Krieg, stark steigende Energie- und Rohstoffpreise, Inflation, Materialengpässe und Nachwirkungen der Corona-Pandemie bestimmten auch den hiesigen Arbeitsmarkt im Jahr 2022. Doch dieser zeigte sich einmal mehr robust. Der zunehmende Fachkräftebedarf führt dazu, dass die Unternehmen in Aus- und Weiterbildung investieren und auch in Krisen solange wie möglich an ihren Arbeitskräften festhalten. Die erhöhten Zahlen in der Grundsicherung sind durch die Registrierung der ukrainischen Kriegsgeflüchteten zu erklären“, so Dr. Sarah Borgloh über das Jahr 2022 auf dem Arbeitsmarkt. „Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit gegenüber November leicht gestiegen und weist nun insgesamt 21.510 Personen aus. Dies sind 1.176 Personen mehr als im Dezember 2021. Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl der Arbeitslosen mit 21.003 deutlich unter dem Vorjahr mit 22.657. Die Beschäftigung im Agenturbezirk steigt erfreulicherweise weiter. Hier sind 192.612 Menschen in Arbeit, ein Plus von 2.246 Personen gegenüber dem Vorjahr.“

Unterstützt wurde Dr. Sarah Borgloh - neben Kirsten Wittke-Lemm (Unternehmerschaft Niederrhein und stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsausschusses) von Klaus Churt (DGB-Region Düsseldorf-Bergisch Land, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit Krefeld).

„Trotz der nicht so positiven Konjunkturaussichten nimmt der Fachkräftemangel in allen Berufen zu. Durch die Transformation der Arbeitswelt und die demographische Entwicklung wird er sich noch deutlich verschärfen. Viele Unternehmen sind heute schon beeinträchtigt, weil ihnen qualifiziertes Personal fehlt. Das Thema Fachkräftesicherung und -gewinnung ist ein zentrales Thema für das Jahr 2023. Dabei steht in der Region im Mittelpunkt das Thema Aus- und Weiterbildung und die Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit“, so Churt.