Phänomenale Miniphänomenta an der Jakobus-Schule Grevenbroich

Schülerinnen und Schüler der Jakobusschule in Grevenbroich erkunden die Miniphänomenta (im Hintergrund: Schulleiterin Gudrun Sell (r.) und Lehrerin Lena Giese

Kurz vor den Sommerferien geht es in den Klassenräumen der Jakobusschule Grevenbroich besonders quirlig zu. Vom 24. Juni bis 8. Juli 2019 sind 25 Stationen der Mitmach-Ausstellung „Miniphänomenta“ in den Fluren und Klassenräumen aufgebaut und wecken Neugier und Forscherdrang bei den Schülerinnen und Schülern. Die Miniphänomenta ist eine Wanderausstellung mit Experimentierstationen, an denen naturwissenschaftliche und technische Phänomene von Kindern erlebt werden.

Die Schülerinnen und Schüler der Jakobusschule sind in dieser Woche in klassenübergreifenden Gruppen an jedem Tag wechselnd in einem anderen Klassenraum, in dem jeweils drei Experimentierstationen aufgebaut sind. Diese gilt es dann zu erkunden, nach Erklärungen zu suchen und mit anderen auszuprobieren. „Dabei kommen die Kinder von der ersten bis zur vierten Jahrgangsstufe miteinander ins Gespräch, lernen miteinander und voneinander“, so Schulleiterin Gudrun Sell. „Unsere Lehrerinnen haben sich auf die Arbeit mit den Experimentierstationen bei einer Fortbildung vorbereitet und selbst ein Arbeitsheft entworfen, in dem die Schülerinnen und Schüler ihre Beobachtungen festhalten.“

Die Ausstellung wird durch das Bildungswerk der nordrhein-westfälischen Wirtschaft realisiert und an interessierten Schulen geplant und umgesetzt. Für Schulleiterin Sell ist die Miniphänomenta eine gute Gelegenheit, auch die Eltern ins Schulleben einzubinden. „Bei unserem Schulfest am kommenden Samstag werden die Kinder die einzelnen Stationen vorstellen und den Eltern erläutern. Im nächsten Schritt bauen die Eltern dann die Experimente nach, so dass die Exponate nach Ende der Ausleihzeit weitergegeben werden können, aber Nachbauten für das weitere Entdecken an der Schule bleiben.“ Diese werden dann in den Fluren aufgebaut, so dass die Kinder immer wieder ausprobieren und beobachten können. Gudrun Sell ist von der Idee und vom Engagement aller Beteiligten begeistert.

Die Schülerinnen und Schüler erleben Schule in diesen Tagen ganz anders. „Wir dürfen alles anfassen und ausprobieren und können uns unterhalten – die ganze Zeit“, so Dominique aus der zweiten Klasse. Er widmet sich zusammen mit Marlon aus der ersten Klasse einer dreigeteilten Kugelbahn und die beiden suchen Erklärungen, warum die Kugeln bei unterschiedlicher Neigung und Biegung mit unterschiedlichem Tempo rollen. Dominique notiert die Ergebnisse seiner Beobachtungen in seinem Arbeitsheft, während sich Marlon der nächsten Station zuwendet. Hier baut eine ganze Gruppe einen Parcours aus Holzstäben auf einer schrägen Ebene und lässt am oberen Ende der Ebene Kugeln sich ihren Weg suchen. Die Zeit, die die Kugeln für den Weg bis zum unteren Ende benötigen, wird per Stoppuhr festgehalten.

Im nächsten Klassenraum steht Johannes aus der ersten Klasse fasziniert an einer Konstruktion, an der ein kegelförmiges Pendel über einer Sandfläche hängt. Wenn das Pendel angestoßen wird, zeichnet es geometrische Figuren in den Sand. Johannes bemüht sich, die Sandfläche immer wieder mit einem Lineal zu glätten, um neue Sandbilder entstehen zu lassen. Diese Form des Unterrichts gefällt ihm und es ist auch okay, dass nur drei Mitschülerinnen aus seiner Klasse dabei sind.

Bei Lehrerin Anna Siegelkow sind die Schülerinnen und Schüler mit kleinen Stromexperimenten zu Gange. Till und Constantin erklären das Phänomen der statischen Aufladung an Hand von kleinen Styroporkügelchen. Diese befinden sich in einer flachen Kiste mit transparenter Kunststoffscheibe. Sie reiben einen Luftballon über die Kunststofffläche und die darunterliegenden Styroporstücke heben ab und bleiben dort hängen, wo die Reibung erzeugt wurde. „Das geht auch mit Haaren“, lacht Till.

Auch an die Dokumentation in Filmform wird an der Jakobusschule gedacht. Schülerinnen und Schüler sind mit einer Kamera unterwegs und drehen kleinen Filme, die am Ende der Woche zusammengeschnitten werden. Durch die Miniphänomenta vergehen die Unterrichtsstunden ungewöhnlich schnell. Der Austausch der Kinder miteinander und das praktische Agieren haben eine besonders intensive Wirkung. Häufig wird über Simulationen, Informationen in unterschiedlicher Form in kurzer Zeit gelehrt. Das Ausprobieren ohne Zeitdruck ist Ziel und Idee der Miniphänomenta – und diese Idee hat sich nicht nur an der Jakobusschule bewährt.

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