Aus der Schule: Jugend forscht AG an der Realschule Kalkar fördert Talente

Anneliese Feuls

Anneliese Feuls unterrichtet Chemie, Physik, Erdkunde und Deutsch an der Realschule Kalkar. Seit 1998 engagiert sie sich bei Jugend forscht – damals noch als Lehrerin an der St. Nikolaus Schule - Kath. Bekenntnis-Hauptschule Kalkar. Sie  erfuhr während eines Lehrerpraktikums der Unternehmerschaft Niederrhein erstmalig von dem Regionalwettbewerb und entschloss sich spontan, es mit einigen interessierten Schülern zu versuchen. Seitdem hat sie jedes Jahr Schülergruppen bei Jugend forscht begleitet.

 

Wieviele Gruppen haben Sie (bisher) bei Jugend forscht begleitet?
Ich denke, dass ich ca. 70 Schülergruppen betreut habe.

Was waren Ihre größten Jugend forscht-Momente?
Jeder Wettbewerb hat seine besonderen Momente. Aber der für mich besondere war, dass eine Schülergruppe 1999 Regionalsieger im Fachbereich Chemie wurde und später sogar Landessieger. Ich hätte nie damit gerechnet, dass meine Schüler eine Chance gegen die gymnasialen Teilnehmer hätten. Neben den Wettbewerbserfolgen ist es immer wieder beeindruckend, wenn Schüler, die im regulären Unterricht oft unauffällig sind, im Laufe der Vorbereitung und des Wettbewerbs an Selbstbewusstsein gewinnen, begeistert dabei sind und sich von dem „Virus Jugend forscht“ anstecken lassen.

 Was bringt Jugend forscht für Sie (persönlich) als Lehrerin?
Jugend forscht heißt: Arbeit mit den Schülern auf Augenhöhe. Wir sind ein großes Team, das sich gegenseitig unterstützt. Es macht einfach Spaß zu sehen, wie ein Projekt von der Idee bis zur Wettbewerbsarbeit reift. Im Laufe der langen Zeit als Betreuungslehrerin habe ich viele interessante Menschen kennengelernt, denn Jugend forscht öffnete die Tür für die Teilnahme an zahlreichen weiteren Wettbewerben und Veranstaltungen, zu denen ich die Schüler begleiten durfte.

Wie motivieren Sie die Schüler/innen zur Teilnahme?
Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal spreche ich Schüler gezielt an, bei denen mir ein besonderes naturwissenschaftliches Interesse auffällt. Dann gibt es Schüler, die von der AG wissen und mich  ansprechen. Außerdem suchen sich manchmal die „alten Hasen“ neue Partner und bilden neue Teams.

Woher kommen die Ideen für die Beiträge der Schüler/innen?
Ideen ergeben sich aus kleinen Alltagsproblemen oder die Schüler haben selbst Interesse an der Klärung mancher Fragestellungen, also sie kommen selbst mit Ideen. Daneben fallen mir Themen ein, die ich den Schülern vorschlage. Wichtig ist immer, dass das Projekt selbstständig erarbeitet werden kann und ich nur Hilfestellung leiste oder die Rahmenbedingungen schaffe. Durch Elternkontakte kommt es auch schon mal zur Zusammenarbeit mit ortsansässigen Unternehmen.

Gibt es besondere Jugend forscht-Arbeitsgruppen an Ihrer Schule?
An unserer Schule gibt es zwei Jugend forscht AGs mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Ich betreue die Gruppe mit dem chemisch-biologischen Schwerpunkt, mein Kollege Herr Edgar Eren die mit dem Schwerpunkten Technik-Informatik.

Nehmen die Schüler/innen freiwillig oder verpflichtend teil?
Alle Schüler nehmen freiwillig an den AGs teil.

Wieviele Stunden (pro Woche) findet diese AG statt?
In der Regel wöchentlich zwei Stunden, im Dezember und Januar mehrfach in der Woche, je nach Stand der Arbeit, damit diese rechtzeitig zum Abgabetermin bzw. zum Regionalwettbewerb in Krefeld fertig ist.

Wie lange brauchen die Schüler/innen insgesamt für einen Jugend forscht-Beitrag?
Das ist unterschiedlich. Manche beginnen direkt nach dem Regionalwettbewerb in Krefeld mit dem neuen Thema, andere erst nach den Sommerferien.

Wie groß ist Ihre Schule?
An der Realschule Kalkar sind zur Zeit 464 Schüler und 35 Lehrkräfte.

Hat Ihre Schule einen besonderen (naturwissenschaftlichen) Schwerpunkt?
Unsere Schule ist stark naturwissenschaftlich orientiert. Sie bewirbt sich in diesem Schuljahr für das Zertifikat „MINT-freundliche Schule“.

Welche Bedeutung hat Jugend forscht für Ihre Schule?
Der Wettbewerb dient der Förderung naturwissenschaftlich interessierter Schüler und hat damit eine besondere Bedeutung für die Realschule.

Wieviele Beiträge dürfen wir in diesem Jahr von Ihren Schüler/innen erwarten?
In meiner AG forschen aktuell sechs Gruppen zu je zwei Schülern an unterschiedlichen Themen. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf der Nachwuchsförderung. Angeregt durch das „Chemietheater“, ein Beitrag zur Einschulungsfeier, wollten viele Schüler der sechsten Jahrgangsstufe in der AG mitarbeiten. Wie viele Wettbewerbsarbeiten daraus entstehen, entscheidet sich noch.

 

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